Wrecking Everything – Live
(Thrash Metal)
Label: Spitfire Records
Format: (Live)
Release: 2002
Spitfire Records entpuppen sich langsam also kleine Juwelenkiste. So beglückten sie mich als alten OVERKILL Fan mit dieser entzückenden Live Scheibe, die sich in einem unglaublich edlen Soundgewand präsentiert. So einen Mischer bräuchte man mal Live…. In den ersten Sekunden sind die Gitarristen ziemlich kalt und untight, das stört ein wenig, aber ich kann das sehr gut nachfühlen und halte mein Maul.
Der Einstieg wird vom mir unsympathischen, weil numetallischen „Necroshine“ gebildet, tja, das bringen Lineupwechsel eben mit sich, aber die Scheibe zieht trotzdem wunderbar ab!! Spätestens bei „Evil Never Dies“ habe ich den Nu Metal vergessen, der erste von drei Songs aus der „Years Of Decay“ – Ära knüppelt so, wie ich OVERKILL lieben gelernt habe – voll in die Fresse, mit kleinen, aber ultra feinen Akustik – Kompromissen, aaaah, wunderbar, „Deny The Cross“ knüpft perfekt an, und „ I HATE“ erinnert mich daran, welcher Song in den vielen 100 OVERKILL-Hörstunden meines Lebens meine verfickte Lebens- und Musikeinstellung geprägt hat wie nichts anderes!!!! IIII HAAAAAAATE!!!!! „Shred“ von der genialen „Under The Influence“ – Scheibe holt alte Speed Metal Roots aus dem Schuppen, ja, so begann es mit Thrash à la DRI, kompromisslos, knochentrocken und beinhart. „Bleed Me“, das geniale, von einem sehr strangen Flageolet-Solo und Gitarren – Publikumsduell eingeleitete „Long Time Dyin´”, das gnadenlose „It Lives“ und „Battle“ leiten über zu einem absoluten Highlight dieser Scheibe im speziellen: „The Years Of Decay“ eine Quasi-Ballade von meiner liebsten OVERKILL Scheibe, die man offenbar extra für diesen Gig einstudiert hatte (der Gitarrist wusste einmal kurz nicht, ob er jetzt noch Akustikgitarre oder Solo spielen sollte, hehehe), jedenfalls, Bobby´s Ansage nach zu schließen. Ein großartiger Song, mit depressivem Anfang und unglaublich geilem heavy Riffing, ja, das war Musik, die mich noch geprägt hat…. „In Union We Stand“ folgt und repräsentiert ein Lebensgefühl der 80er Jahre, als diese Musik noch einzigartig war. MANOWAR haben hier gelernt, eine Speed Metal Hymne, die Live DER Knaller ist!
Den würdigen Abschluss der Scheibe bildet „Overkill“ und fertigt die Menge so ab, wie man es sich wünschen würde. Leider – Zugabe gibt es keine……
Nun, der einzigartige Basssound von D.D.Verni ist immer noch der gleich geniale, und auch Bobby Blitz Ellsworth wird offenbar nicht alt, und der Auftritt in ihrer Heimatstadt in New Jersey zeigt, welch gigantische Fanschar sie dort noch immer haben müssen.
Die Platte ist wiedermal aus, und ich bin traurig. Aber wie heißt es so schön im abschließenden Song: OVERKILL WILL NEVER FALL – OVERKILL WILL NEVER DIE! So sei es.
Autor: Corniger
Tracklist „Wrecking Everything – Live“:
1. Thunderhead
2. Bleed Me
3. What I’m Missin‘
4. Death Comes Out To Play
5. Let It Burn
6. I, Hurricane
7. Left Hand Man
8. Blown Away
9. My Name Is Pain
10. Can’t Kill a Dead Man
Gestamtspielzeit: 51:30
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