Symbol Of Life
(Gothic | Dark Metal)
Label: EMI
Format: (LP)
Release: 2002
Nach ziemlich genau zwei Jahren melden sich die Herrschaften von PARADISE LOST mit einem neuen Album zurück. Nach nur zwei Alben haben sie vom Label EMI zu BMG, genauer gesagt zu Supersonic-Records, die unter anderem die Heimat von Bands wie HIM und GUANO APES sind, gewechselt.
Bereits im Sommer versteckten sich die fünf Briten in der tiefsten Provinz Englands und begannen mit den Aufnahmen zu „Symbol Of Life“. Als Produzent wurde Rhys Fulber (ex – FRONTLINE ASSEMBLY) engagiert, der bereits mit FEAR FACTORY genügend Erfahrung als Produzent gesammelt hat. Rhys war bereits zu „One Second“ an einer Zusammenarbeit mit PARADISE LOST interessiert, doch aus Zeitgründen fand diese Zusammenarbeit erst heuer statt.
Das Chapel Studio, eine umfunktionierte alte Kapelle, haben sich die Herren um Sänger Nick Holmes mit ihren Kollegen von CATHEDRAL geteilt. Eher ungewöhnlich, daß sich zwei Bands von diesem Kaliber ein Studio teilen. So und nun zum Album: Wie schon auf der Vorgänger-CD „Believe In Nothing“ drehen die Gitarristen Gregor Mackintosh und Aaron Aedy ihre Gitarren noch mehr auf. Die Elektro Experimente wie zu „Host“ Zeiten sind zum Glück vorbei. Das waren damals nicht die wahren PARADISE LOST. Der erste Song „Isolate“, bei dem ein geradliniger Drumbeat dominiert, beginnt recht interessant mit einer Mischung aus Elektro Samples und harten Gitarren. Nicks Gesang klang für mich leider etwas zu schwach, aber mittlerweile gefällt mir dieser Song ganz gut.
„Erased“, der zweite Song, legt die Latte noch höher. „Ein klassischer Gothic Metal Song“ wäre die passende Bezeichnung. Einfache, aber sehr wirkungsvolle Klavier und Keyboard Parts, harte Gitarren und ein „Duell“ zwischen Männer und Frauengesang. Ja, ihr habt richtig gelesen, Frauengesang, seit dem Album „Icon“ hört man wieder Frauengesang auf einer PARADISE LOST CD. Die Sängerin Joanna Stevens ist zwar nicht das Non Plus Ultra, aber sie macht ihren Job recht gut.
„Two Words“ ist das beste Beispiel für den „neuen“ Stil für PARADISE LOST: Härtere Gitarren, melancholische Melodien, eingängiger Gesang und jede Menge Samples – diese dienen lediglich der Untermalung und stehen dadurch eher im Hintergrund. Für die Samples ist diesmal nicht alleine Mastermind und Songwriter Greg Mackintosh zuständig, sondern Rhys Fulber hat ihm da etwas unter die Arme gegriffen. Der absolute Höhepunkt auf „Symbol of life“ ist „Pray Nightfall“. Seit dem ersten Tag läuft dieser Song mindestens zehn mal am Tag in meinem CD Player, sodass meine Arbeitskollegen diesen Titel mittlerweile ebenfalls kennen und gut finden. Eine Mischung aus Elektro, Gothic und Pop. Bei diesem Song hat sich Nick Holmes in Punkto einprägsame Melodien wieder einmal selber übertroffen.
Weitere Höhepunkte des Albums sind „Mystify“, „No Celebration“ und mittlerweile finde ich auch „Perfect Mask“ ganz gut. Zu den schwächeren Songs zählen „Symbol Of Life“ und „Channel For The Pain“. Die Limited Edition Digipack Version des Albums enthält noch 2 weitere Coverversionen von „Xavier“ (DEAD CAN DANCE) und „Small Town Boy“ von BRONSKI BEAT. Es muss noch gesagt werden, daß PARADISE LOST es ihren Fans mit diesem Album anfangs nicht leicht machen werden. Am ersten Tag war ich eher enttäuscht von ihrem letzten Werk, am zweiten Tag waren schon 2-3 Songs ganz o.k. und nach einer Woche gingen mir ihre Songs nicht mehr aus dem Kopf. Typisch PARADISE LOST. Jedes Album eine Überraschung. Wie machen die das?
Auch in der Presse sorgten die Briten für unterschiedlichste Kritiken. Von „mies“ bis „Geniestreich“ ist in diversen Magazinen alles zu finden.
Von mir gibt es: Beide Daumen hoch. Nehmt euch länger Zeit beim Probehören – es lohnt sich definitiv.
Tracklist „Symbol Of Life“:
1. I Am Nothing
2. Mouth
3. Fader
4. Look At Me Now
5. Illumination
6. Something Real
7. Divided
8. Sell It To The World
9. Never Again
10. Control
11. No Reason
12. World Pretending
Gesamtspielzeit: 45:53