MASTIC SCUM - Mind

MASTIC SCUM
Mind
(Death Metal | Grindcore)

 

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Label: Cudgel Vertrieb
Format: (LP)

Release: 05.09.2005

Eine schlechte Nachricht habe ich für all jene Grindfanatiker, die schon sehnsüchtig auf den neuesten Streich der Wiener Sickos gewartet haben. Schlecht deswegen, weil die Songs des neuen Albums irgendwie auf die Death Metal-Schiene ausgelegt wurden und die deftigen Blastattacken dementsprechend in den Hintergrund getreten sind. Doch so einfach machen es sich die Jungs auch wieder nicht. Denn astreinen Todesblei zu zocken wäre ja zu einfach und deswegen verfeinern sie ihren Sound einfach so lange mit unterschiedlichen Ingredienzien, bis das Ergebnis so klingt, dass ein nicht näher definierbares Szene-„Core“ angehängt werden muss.

Vor allem die Gitarren tragen viel zum angenehmen Hörvergnügen bei, denn sie heben sich wohltuend von den vielen 08/15 Produktionen in diesem Genre. Irgendwie kommen mir nach mehrmaligem Hören immer mehr unsere Landsleute von PUNGENT STENCH in den Sinn, da MASTIC SCUM ihre Musik mit einem ähnlichen Groove und Schmäh vortragen, dass teilweise Parallelen zu den heimischen Szenegöttern erkennbar sind. Durch die Drosselung des Tempos kommen auch relativ viele melodische und somit wieder erkennbare Parts vor, die es einem leicht machen, schon nach zweimaligem Hören zu den Songs die Matte schwingen zu lassen. Mit dem Schlusstrack hat man ein weiters Novum auf CD gebrannt. Nicht nur, dass man hier die sieben Minuten-Grenze überschreitet, sondern man verringert auch noch die Schlaggeschwindigkeit auf ein Minimum und verliert sich, für Bandverhältnisse zumindest, sogar in einige Spielereien. Dennoch zeigt sich auch hier, dass Härte und Brutalität allein nicht ausschlaggebend für gute und mitreißende Songs sind. Leider ist der Schlagzeugsound bei einigen Songs nicht unbedingt optimal zu vernehmen, sondern wird von den Gitarren und dem Gesang übertönt. Das war’s aber auch schon.

Wenngleich sich auch vielleicht einige von euch ein derberes Gemetzel erwünscht hätten, kann ich allen „open-minded“ Death Metal-Fans „Mind“ ohne weiters empfehlen. Grindanhänger sollten vor dem Kauf eventuell einen Testlauf unternehmen.