sentenced - the cold white light
SENTENCED
The Cold White Light
(Gothic Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2000


Ein Sarg ziert die Innenseite des Booklets. War es schon ein leiser Wink, was die Fans erwarten wird? In der Tat hätte „The Cold White Light“ das letzte Album SENTENCEDs werden sollen. Die Band entschied sich aber anders, wollte nicht einfach so von der Bildfläche verschwinden. Die Scheibe wurde zum Besten was die Band gemacht hatte. Trotz eines gleichfalls guten, aber nur fortführenden „The Funeral Album“.

„Elf Songs, die so unterschiedlich sind wie nie zuvor auf einem Album“, beschrieb Sänger Ville Laihiala das 2002 erschienene Werk. Er hatte Recht. „The Cold White Light“ war textlich und musikalisch unterschiedlich wie keine Scheibe zuvor. „Crimson“ war noch von einer ruhigeren Hand geprägt, was sich nun geändert hatte. SENTENCED schaffen den Mix aus Depression und Enthusiasmus, streuen vermehrt spielerische Elemente in ihre Musik ein. Das Ganze gepaart mit einem brachialen Sound, als ob es kein Morgen gebe.

Die Gitarren schmettern einen wuchtvoll um die Ohren. Soweit die eine Seite. Die andere Seite sieht weitaus harmonischer und melodiöser aus: Ruhig, getragene Parts auf akustischer Basis. „Everything Is Nothing“ ist das beste Beispiel. Diese beiden Komponenten machen diese Scheibe zu einem Erlebnis. Wer sie von Beginn mit dem imposanten Intro „Konevitsan Kirkonkellot“ bis zum letzten Song „No One There“ anhört, wird von einer eingängigen Sphäre erhellt. Die fünf Akteure warfen einen düsteren Teppich über das gesamte Werk, das von seinem Aufbau her in sich geschlossen war. Der Teppich erhält zwar durch Kracher wie „Excuse Me While I Kill Myself“ seine Flicken, vermittelt aber dennoch eine sinnistre Grundstimmung. Wie eine Parabel schwingt sie zwischen tiefer Traurigkeit und aggressiver Depression, groovige Parts eingestreut wie auf „Luxury Of A Grave“. SENTENCED haben zudem das Händchen bekommen, balladeske Bausteine einzufügen.

Das gipfelt in „No One There“, ein genialer, von Pianoklängen unterstützter Song. Die Melancholie kennt dabei keine Grenzen und offenbart vor allem Ville Laihialas exzellente Stimme. Er macht von Album zu Album Fortschritt in der Intonation, variierte immer mehr. In seinem Organ wiegt eine laszive Tragik. Die Single schaffte es innerhalb kürzester Zeit in den finnischen Charts auf Platz zwei. Auch live waren diese Stücke das Beste was SENTENCED zu bieten hatte.

 

 


Tracklist „The Cold White Light“:
1. Konevitsan Kirkonkellot
2. Cross My Heart And Hope To Die
3. Brief Is The Light
4. Neverlasting
5. Aika Multaa Muistot (everything Is Nothing)
6. Excuse Me While I Kill Myself
7. Blood & Tears
8. You Are The One
9. Guilt And Regret
10. The Luxury Of A Grave
11. No One There
Gesamtspielzeit: 45:39

 


Band-Links:

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SENTENCED – The Cold White Light
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