Alter Schwede, es ist immer wieder eine schöne Sache positiv überrascht zu werden. Also, wenn man eine Band rezensiert, die ein „Dragon-“ auf dem Cover stehen hat, gehen ja normalerweise die Erwartungen im Vorfeld so gegen Null. Aber was die Schweden auf ihrem vierten Silberling so leisten ist mehr als beeindruckend.
Hervorragend gespielter Powermetal mit tollen Vocals von Jonas Heidgert. Was diese Scheibe von anderen nordischen Metal-Warriors abhebt, sind die kleinen Besonderheiten. So hat sich die Band eine Gastsängerin für manche Songs mit ins Boot geholt. Die beiden Leadvovals, männlich und weiblich, ergänzen sich perfekt und lassen so manches Mal die ein oder andere Gänsehaut „Hallo“ sagen. Eine großartige Produktion, moderne Elemente wie aggressive Growls oder High-Speed-Power-Metalattacken, könnten auch Feinde des wahren Metals für Dragonland begeistern.
Schade ist nur, dass der Blind Guardian gerne mit den Nordländern durchgeht. Bei manchen Songs herrscht Bombast-Alarm! Da haben sie die obligatorischen Keyboards auf ein angenehmes Minimum beschränkt und trotzdem machen dem geneigten Hörer die Streicher und Bläser das Leben schwer. Orchester müssen sterben! Das knapp 15-minütige Schlussstück, in drei Teile geteilt, ist zudem übermotiviert und hätte gerne noch drei weiteren Einzelsongs Platz machen können. Also Jungs, Orchester raus, weg mit den Instrumentals und die Powermetal-Elite muss sich warm anziehen.
[wor]Tracklist „Astronomy“:
1. Supernova
2. Cassiopeia
3. Contact
4. Astronomy
5. Antimatter
6. The Book Of Shadows Part Iv: The Scrolls Of Geometria Divina
7. Beethoven´s Nightmare
8. Too Late For Sorrow
9. Direction: Perfection
10. The Old House On The Hill Chapter I: A Death In The Family
11. The Old House On The Hill Chapter II: The Thing In The Cellar
12. The Old House On The Hill Chapter III: The Ring Of Edward Waldon
Gesamtspielzeit: 53:37