Es gibt Bands von denen man schon oft gehört hat, aber sie irgendwie nicht zuordnen kann. Gut sollen sie ja sein, aber irgendwie hat man sich dann doch nie mit ihnen beschäftigt und wenn man dann doch mal zufällig drüber stolpert, wundert man sich doch gar sehr. So auch im Falle von der Heavy Metal Combo WOLF, die schon seit 1995 existieren und auch immer mal wieder in meinem Hinterkopf herumgeistern, dennoch hörte ich bis Dato noch kein einziges Riff, geschweige denn einen ganzen Song der Band. Aber immerhin waren sie schon mit namhaften Bands Wie SAXON oder EDGUY unterwegs. Jetzt aber mit ihrem neuesten Album „Ravenous“ sollte sich dies ändern.
Dass ein blutrünstiges Cover nicht gleich auf CANNIBAL CORPSE und Konsorten schließen muss beweist das Artwork aus der Feder von Thomas Holm, das trotzdem ziemlich nach Heavy Metal schreit. Den Start gibt „Speed On“ vor und zeigt gleich, dass WOLF es ernst meinen und Arsch-tretendenes von den 80er Jahren ins neue Jahrtausend adaptiertes Hartmetall schmieden und das sehr solide. SAXON wären da schon ein guter Anhaltspunkt, wobei auch ein Schuss True Metal (CRYONIC TEMPLE) oder auch ein kleiner Schuss Power Metal, wie in GAMMA RAY in ihren Anfangstagen gekonnt fabrizierten. Natürlich stehen bei waschechtem Heavy Metal nichts anderes als die Gitarren im Vordergrund. Keyboards, Synthies oder sonstige Spielereien sucht man vergebens und das ist auch gut so. Nur vor hymnischen Refrains, wie zum Beispiel bei „Hail Ceasar“ schreckt die schwedische Combo nicht zurück. Für einen gelungenen Sound sorgte außerdem niemand geringeres als Meister Roy Z (BRUCE DICKINSON, HELLOWEEN), der auch einen kurzen akustischen Beitrag in „Blood Angel“, das mich stark an die Anfangstage von SCANNER erinnert, falls die noch jemand kennt. Des Weiteren haben noch Mark Boals (ex-MALMSTEEN) und Hank Sherman (MERCYFUL FATE) einen kleinen Gastauftritt bekommen. Wer jetzt noch irgendwelche Innovationsexplosionen erwartet, dem kann ich diese nicht mehr bieten, denn WOLF machen waschechten Stahl und nichts anderes, wofür auch die Synonyme Viper, Tornado oder Axe sprechen, gerade die Männer an der Axt leisten aber hierfür ganze Arbeit und lassen sich auch hier und da ein geborgtes Lead der eisernen Jungfrauen entlocken.
WOLF liefern mit „Ravenous“ ein solides Werk ab, das Fans des Heavy Metals ruhig mal anchecken sollten. Falsch machen kann man hier jedenfalls nichts machen. Und irgendwie ist das Gefühl, diese Band zu kennen jetzt doch recht schön.
Tracklist „Ravenous“:
1. Speed On
2. Curse You Salem
3. Voodoo
4. Hail Ceasar
5. Ravenous
6. Mr Twisted
7. Love At First Bite
8. Secrets We Keep
9. Whiskey Psycho Hellions
10. Hiding In Shadows
11. Blood Angel
Gesamtspielzeit: 43:56