Als Newcomer und Heavy/Power Metal Band gleich auf Platz 36 der heimisch-schwedischen Charts einzusteigen ist mehr als beachtlich, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass MANIMAL alles andere als Trends oder kommerzielle Musik liefern. Nun Endlich, AFM sei dank, kann auch das restliche Europa in den Genuss dieses verdammt starken Stück Heavy Metal kommen.
Leicht modern, teils düster, druckvoll, aber verdammt transparent sind die Stücke auf „The Darkest Room“ produziert. Alle Musiker, die allesamt sehr talentiert sind, kommen so richtig zur Geltung und haben auch ihre eigenen Momente, sich zu beweisen. Der Heavy Metal mit viel Power von MANIMAL ist meines Erachtens nicht direkt mit einer Größe dieses Genres zu vergleichen, wenn auch auf altbewährte Elemente gesetzt wird. Stampfend und melodisch eröffnen die Schweden noch recht verhalten, aber dennoch sehr stark, mit „Shadows“ und gehen in den Titeltrack über, der noch eine Prise gemächlicher, dafür atmosphärischer daher kommt und lädt zum Mitsingen und Bangen ein. Bei „Living Dead“ wird dann endlich die Heavy Metal Keule aus der Tasche geholt. Der Track kann mit starkem Riffing, einer tighten Rhythmik und einer wahnsinns Gesangsperformance von Fronter Samuel Nymann mehr als nur punkten. Wo bitte lernt man so singen? Samuel lässt Erinnerungen an die zwei Meisterwerke von LOST HORIZON beziehungsweise deren Sänger Daniel Heiman wach werden.
Dem setzt er aber beim folgenden „I Am“ noch eins drauf. Der Mann meistert tiefe Stellen ebenso wie die luftigen Höhen, die keinesfalls nach „Eier-zusammenpress“-Stimme klingen. Gerade in diesen Höhen, habe ich bei dem einen oder anderen Track schon eine gewisse Gänsehaut bekommen. So stark die instrumentale Abteilung von MANIMAL auch ist, sie können sich wirklich glücklich schätzen, diesen Sänger zu haben, der sie zu den Großen des Power Metals bringen kann. Neben den melodisch-düsteren Elementen wurde auch auf ein paar progressive Spielereien zurückgegriffen, die sich aber dezent im Hintergrund verbergen. Aber bei „Human Nature“ kommt dies zum Beispiel etwas mehr zu tragen. Dieser ist neben dem PRIEST-lastigen „Spinegrinder“, dass Live sicherlich ziemlich in den Arsch tritt, als weiteres Highlight zu bezeichnen. Mehr als erwähneneswert ist auch das fröhlichere „Dreamers And Fools“, das mit einem Götter-Chrous ausgestattet ist, dem HELLOWEEN schon seit 20 Jahren hinterher laufen.
Leider ist das kleine Meisterwerk „The Darkest Room“ aber schon nach nichtmal 40 Minuten vorbei und macht Hunger auf mehr. Aber wozu gibt es denn die Repeat Taste? Das Album nutzt sich auch nach etlichen Durchläufen nicht ab und könnte zum Klassiker mutieren.
Tracklist „The Darkest Room“:
1. Shadows
2. The Darkest Room
3. Living Dead
4. I Am
5. Ordinary Man
6. Human Nature
7. Spinegrinder
8. Dreamers And Fools
9. The Live We Lived
Gesamtspielzeit: 38:53