Altmeister Udo Dirkschneider hat mit seiner Combo U.D.O. beziehungsweise deren Vorab-EP „Infected“ bewiesen, dass er noch lange nicht in zum alten Eisen gehört. Mut bewies er auch mit der Ablehnung des Sängerpostens seiner alten Truppe ACCEPT, die wohl oder übel ohne ihn auskommen müssen. Nach der erfolgreichen Infektion ist nun Zeit für den „Dominator“, der das 12te Album von U.D.O. darstellt.
Und schon geht es los. Nach kurzem Intro, grüßte der „Bogeyman“, der vom Riffing her sofort an JUDAS PRIESTs „One On One“ denken lässt. Ein guter Heavy Metal Banger, aber doch etwas zäh für einen Opener. Danach klopft auch schon der „Dominator“ etwas entspannter und eingängiger an die Tür. Trotz guter Gesangsleistung von Udo, mag der Track aber auch noch nicht sonderlich begeistern. Nach der 80er Hymne „Black And White“ wiederholt sich die Infektion, die bisher auch der stärkste Track des Albums ist – die Band wusste schon, warum dieser auf der EP gelandet ist. Und auf in den „Heavy Metal Heaven“. Der Track stampft anfangs groovend und entfaltet sich dann zur echten Mitsing-Hymne, die Live dank leichter Verdaulichkeit und True Metal Chorus sicher gut ankommen wird. „Doom Ride“ groovt nicht weniger und geht ebenso schnell ins Ohr, wohingegen „Stillness Of Time“ richtig episch dahinschwebt und bewegen kann. Für Abwechslung ist definitiv gesorgt und die allgegenwärtigen, starken Riffs schieben sich hier der Atmosphäre wegen in den Hintergrund. Zum Tanzen und wippen lädt im Anschluss „Devil´s Rendezvous“ mit eigenwilligem Flair ein. Zum Kontrast zieht „Speed Demon“, dem Namen entsprechend das Tempo wieder gut an und stellt einen schönen Power Metal Kracher dar, bevor die Piano Ballade „Whispers In The Dark“ für Gänsehaut sorgt.
Die vorangegangene EP und der Titel der CD ließen auf Großes hoffen, doch schafft es das Album nicht 100% seinem Namen gerecht zu werden, denn wenn er auch zu den größten des Genres gehört und dort auch nichtmehr wegzudenken ist, kann er trotzdem nicht vollends dominieren. Dennoch werden sich ACCEPT mehr als schwer tun, hier nachzuziehen.
Tracklist „Dominator“:
1. The Bogeyman
2. Dominator
3. Black And White
4. Infected
5. Heavy Metal Heaven
6. Doom Ride
7. Stillness Of Time
8. Devil´s Rendezvous
9. Speed Demon
10. Whispers In The Dark
Gesamtspielzeit: 44:53