Die Kanadier THREAT SIGNAL sind wohl im Bereich des Modern Metal die Entdeckung der letzten Jahre, somit wundert mich nicht, dass kein geringeres Label als Nuclear Blast sich die junge Truppe geschnappt hat. Leider bekamen sie mit ihrem Debüt „Under Reprisal“ von 2006 noch nicht die nötige Anerkennung, doch das könnte sich mit dem neuen Schlag „Vigilance“ schlagartig ändern.
Zu befürchten blieb aber, dass die Qualität, aufgrund von recht groben Umbesetzungen – Sänger Jon Howard ist das letzte Gründungsmitglied – stark leiden könnte, aber nix da, THREAT SIGNAL liefern ein verdammt starkes Album und könnten somit, dank gezielter Eigenständigkeit in diesem Sektor, einen guten Schritt Richtung Spitze tätigen. Im groben haben die Kanadier ihren Stil also beibehalten, doch merkt man recht bald, dass der Härtegrad dezent zurückgeschraubt und an der Eingängigkeit gearbeitet wurde, was dem Sound der Jungs definitiv gut tut; soll aber natürlich nicht heißen, dass Verweichlichungserscheinungen auftreten, oder sie gar in den Modern Rock abgedriftet sind.
„Afterlife“ stampft schon wunderbar aus den Boxen und stellt einen starken Einstieg dar, doch dann die Verwunderung bei dem eingängigen „Through My Eyes“ – hat denn da LINKIN PARKs Chester Bennington mitgebrüllt? Nein, das ist definitiv Jon, der wohl intesiv an seiner Stimme gearbeitet hat und um ein Stück vielseitiger daherkommt.
Für die nötige Melodie sorgen, neben den knackigen Riffs und schönen Leads, einige spacige Keys, die sich optimal in den Sound einfügen. Sämtliche Songs klingen qualitativ hochwertig, machen Spaß und lassen auch, was die Abwechslung betrifft keine Wünsche offen. Spätestens bei „United We Stand“, mit Melodic Death und leichten Metalcore –Elementen sollten dann auch die Härtefanatiker zufriedengestellt sein, falls nicht, dann nehme man den darauffolgenden Thrash-Banger „Beyond Recognition“ oder das nicht weniger heftige „Hate Machine“, ausgrüstet mit PANTERA-Riff. „Another Source Of Life“ wiederum setzt auf einprägsame Leads und treibende Beats.
THRAT SIGNAL – Modern Metal in bester Qualität. Eine junge, ambitionierte Band, bei der man nur hoffen kann, dass sie ihr derzeitiges LineUp halten können und weitere Alben dieses Kalibers abliefern, das ja definitiv ein Schritt nach vorne ist. Wem die Bewertung komisch vorkommt, dem sei gesagt, dass ich die Höchstpunktzahl des Vorgängers vom Kollegen etwas zu enthusiastisch finde.
Tracklist „Vigilance“:
1. Afterlife
2. Through My Eyes
3. The Beginning Of The End
4. United We Stand
5. Beyond Recognition
6. Another Source Of Light
7. Hate Machine
8. Severed
9. Lost
10. Revision
11. In Repair
12. Escape From Reality
13. To Remember
Gesamtspielzeit: 54:46