Dem Pressetext der neuen KITTIE CD konnte man entnehmen, dass angesichts des Promorundumschlags niemand an dieser Girlieband vorbei kommen wird. Headliner der MTV Headbangers Ball Tour diesen Herbst, Charteinstiege und mehr als eine Million bisher verkaufter Platten.
Das Intro der aktuellen Scheibe „In The Black“ kommt sehr nett mit Akustik-Gitarren daher und bereitet einen auf ein gutes Metal Album vor. Der beinahe fließende Übergang in den zweiten Song erinnert ein wenig an „One“ von METALLICA. Spätestens wenn der Gesang dann einsetzt, sind die METALLICA Parallelen jedoch wieder weg. Es wird gekeift wie, ja, wie es eigentlich von einer Frau normalerweise nicht gemacht wird. Jedoch im Gegensatz zu ihrer Kollegin Angela Gossow kommt der Gesang dann doch nicht so überzeugend daher. Spätestens ab dem Einsatz des schönen, klaren Gesangs ist klar wohin die Band will. Nämlich in die Nische von Bands, die niemanden vergraulen wollen. Soll heißen, man schreit ein wenig für die Metalcorefraktion, singt dann ein wenig für die dann doch nicht ganz so harten, um später dann die beiden Gesangsstile gegeneinander innerhalb eines Gesangsparts abzuwechseln. Sogar Gangshouts sind zu hören. An Abwechslung fehlt es nicht. Und das ist die große Schwäche des Albums – jedenfalls für mich. Würde die Band sich klar zu der Soundrichtung bekennen, in der sie gut ist, nämlich metalmäßigen Rock mit klarem Gesang, wäre die CD schlichtweg als gut zu bezeichnen. Denn singen kann sie, die gute Morgan. Lediglich die Schreierei klingt immer ein wenig peinlich und aufgesetzt. Die Gitarrenriffs sind fett, die Produktion knackig und die Songs wären wirklich gut, wenn da die Shouterei nicht wäre.
Gefallen wird die CD denjenigen, denen die klassische Metalcore-Shouterei gepaart mit schönen Vocals noch nicht auf den Sack geht. Wer eher engstirnig unterwegs ist und sich an die guten alten Zeiten erinnert (tiefe Growls = Death Metal / hohe Shoutings = Black Metal / Shouting = Thrash / normaler Gesang = Alternative) wird keine Freude damit haben.
Da erinnere ich mich noch gerne an die erste CD der Mädls – da haben wenigstens die ersten paar Songs geknallt.
Tracklist „In The Black“:
1. Kingdom Come
2. My Plague
3. Cut Throat
4. Die My Darling
5. Sorrow I Know
6. Forgive And Forget
7. Now Or Never
8. Falling Down
9. Sleepwalking
10. Whiskey
11. Love Song
12. Ready Aim Riot
13. The Truth
Gesamtspielzeit: 41:20
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