No fear, no fear
No need to look for cover, leave it all behind
No fear, no fearNo Fear
Auch das deutsche Heavy/Power Metal Trio RAGE kann sich bereits 25 Jahre auf den Bauch schreiben und daher ist es nicht verwunderlich, dass das Cover des Albums zu diesem Fest auch richtig schön Old-School aber zugleich auch modern aussieht. Ebenso wirkt das (wenn man „Prayers Of Steel“ – damals noch als AVENGER – mitzählt) sage und schreibe zwanzigste Album „Strings To A Web“. Eine Reise durch die Diskographie von RAGE, wenn man so will.
Eine richtig schöne und runde Sache ist „Strings To A Web“ geworden, es wirkt frischer als das vorherige „Carved In Stone“ und kann dank seiner unverkennbaren Trademarks keinen RAGE-Fan enttäuschen. Schon das typische locker-flockige „The Edge Of Darkness“ oder auch sehr eingängige „Into The Light“ wissen zu gefallen und sind 100% RAGE in seiner reinsten Form.
Doch spätestens ab dem Herzstück „Empty Hollow“, dessen fünf Teile auf 20 Minuten kommen, wird klar, dass sich das Trio, allem voran Saitenhexer Victor Smolsky, wieder voll ins Zeug gelegt haben. Dieses bis aufs letzte durcharrangierte Epos beweist wiedereinmal, dass der Weißrusse ein absolutes Ausnahmetalent ist und Metal mit Klassik mühelos verschmelzen kann. Brät der erste Teil „Empty Hollow“ noch gehörig, lässt aber schon mit seiner oppulenten Orchestrierung aufhorchen, so frickelt man sich mit „Strings To A Web“ instrumental á la „Unity“ durch den Song, um in das kurze verträumte Intermenzzo „Fatal Grace“ zu münden. „Connected“ führt dann düster die Geschichte fort und erinnert dank den geflüstertetn Vocals und der Atmosphäre etwas an HELLOWEENs „The Dark Ride“ Album. Zu guter letzt startet „Empty Hollow Reprise“ durch und fügt die Teile wieder zu einem Ganzen zusammen.
Um einen wieder etwas runter zu holen, hat man passendeweise den Stampfer „Saviour Of The Dead“ angehängt. Das flotte „Hellgirl“ macht eine Heidenfreude und wird live sicherlich sofort zünden. Wenn auch nur unterbewusst wird man oftmals in die alten Tage von „End Of All Days“ oder „Ghosts“ zurückkatapultiert, denn die Songs, wie auch „Tomorrow Never Comes“, bohren sich ähnlich wie die Klassiker dieser Alben mit Leichtigkeit in die Gehörgänge.
RAGE sind mit größerer Kraft und songwritersichem Können zurück und können mit diesem frischen und starken Album wieder von sich reden machen. Ein Pflichtkauf für alle Fans der Band, die auch noch ein weiteres viertel Jahrhundert überdauern kann.
Tracklist „Strings To A Web“:
1. The Edge Of Darkness
2. Hunter & Prey
3. Into The Light
4. The Beggar’s Last Dine
5. Empty Hollow
6. Strings To A Web
7. Fatal Grace
8. Connected
9. Empty Hollow Reprise
10. Saviours Of The Dead
11. Hellgirl
12. Purified
13. Through The Ages
14. Tomorrow Never Comes
Gesamtspielzeit: 55:00