Gleich vorne weg: Mit diesem Album werden die Posterboy-tauglichen Jungspunde von ARCHITECTS ihre Anhängerschaft mit Sicherheit polarisieren.
Denn der Sound der Briten machte doch einen gewaltigen Schritt in Richtung Post-Hardcore und Fashioncore, und so werden die ARCHITECTS etlichen Fans der frühen Tage gewaltig vor den Kopf stoßen mit dieser geballten Landung an Melodie und cleanem Gesang. So tritt die wütenden Math- /Metal-/Deathcore Mischung der letzten Alben deutlich in den Hintergrund und weicht teilweise eingängigen Posthardcore-Strukturen der Marke früher FUNERAL FOR A FRIEND wie in der ersten Single „Day In Day Out“ oder dem darauffolgenden „Learn To Live“.
Dafür geht es aber bei Songs wie „Delete, Rewind“ oder „Stay Young Forever“ noch immer kräftig zur Sache, wobei hier der Hardcorebackground der Band wieder verstärkt in den Vordergrund rückt. Die ARCHITECTS schrecken auch nicht vor einer lupenreiner Ballade wie „An Open Letter To Yourself“ zurück.
Greg Puciato von THE DILLINGER ESCAPE PLAN scheint in letzter Zeit ein gern gesehener Gastshouter zu sein(EVERY TIME I DIE, SOULFLY) und darf auch bei „The Here And Now“ das abschließende ellenlange „Year In Year Out/Up And Award“ mit seinen Brüllqualitäten veredeln. Ob dahinter wohl der Versuch steckt sich in der Szene Kredibilität zu bewahren sei dahin gestellt.
Wie gesagt, mit diesem Album werden die ARCHITECTS vielen Fans die mit der Weiterentwicklung der Band nichts anfangen können oder wollen einen ordentlichen Schreck einjagen. Andererseits werden sich ARCHITECTS mit dieser deutlich zugänglicheren Platte wohl einem breiteren Publikum präsentieren können. Aber hier sollte wohl jeder HC-Head selbst abchecken ob das Album nun gelungen oder eher doch missraten ist.
Tracklist „The Here And Now“:
1. Day In Day Out
2. Learn To Live
3. Delete, Rewind
4. Btn
5. An Open Letter To Myself
6. The Blues
7. Red Eyes
8. Stay Young Forever
9. Heartburn
10. Year In Year Out/Up And Away
Gesamtspielzeit: 39:10
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