Die US-Amerikanischen Rocker von JOURNEY haben im wahrsten Sinne des Wortes schon eine lange Reise hinter sich. Seit der Gründung im Jahr 1973 veröffentlichte man vierzehn Alben, kann auf Welthits wie „Wheel In The Sky“ zurückblicken und außerdem verkaufte man über 75 Millionen Tonträger, was eine beachtliche Leistung ist. Zwischenzeitlich löste sich die Truppe aber auf und die Besetzungswechsel lassen sich auch fast nicht mehr zählen. Einzige Konstante in den fast vierzig Jahren Bandgeschichte ist Leadgitarrist Neal Schon.
Erneut liefert die Band, was man von ihnen erwartet, nämlich klassischen Rock, der zwischen rockigen Nummern mit viel Melodien, Gefühl und balladesken Schmankerl wechselt. Im Gegensatz zu den meisten Truppen, haben JOURNEY nicht nur eine Quotenballade auf ihr neues Album gepackt, sondern bedienen sich dieser gefühlvollen Variante des Rocks viel öfter. Aber natürlich startet man in das neue Werk „Eclipse“ zwar mit melodiereichem Gitarrenspiel, aber man leitet das Album rockend ein. Das Lead von „City Of Hope“ erinnert etwas an „Paradise City“ von den rosigen Pistolen, spätestens bei der Stimme von Arnel Pineda, der 2007 den Tour Sänger Jeff Scott Soto ersetzte, weiß man, wo die Ursprünge dieser Band liegen. Der Gesang des Philippiners Arnel passt perfekt zu JOURNEY, hat er doch eine raue und gefühlvolle Stimme, die man für diese Art von Melodic Rock braucht. Auch „Edge Of The Moment“ ist ähnlich rockig, doch glänzt der Song vor allem durch das grandiose Gitarrenspiel und die Mischung aus Rock und Gefühl. Auf jeden Fall einer der besten Song dieses Werkes.
Mit „Chain Of Love“ bringt man zum ersten Mal auf „Eclipse“ balladeske Elemente mit ein. Mit schönen Piano-Klängen und Keyboards-Sounds leitet man den Song empfindsam ein, die Riffs, sind aber dann heftiger als erwartet und die stampfende Rhythmik macht den Song zum MidTempo Highlight mit gelungenem Chrous. Später trägt man den Schmalz dann schon in dicken Schichten auf. „Tantra“ ist zwar schön und äußerst emotional gestaltet, aber etwas weniger Kitsch hätte nicht geschadet. Mit „She´s A Mystery“, oder „Anything Is Possible“ hat man zwei Songs die irgendwo zwischen Ballade und Rock schwanken, aber ebenso nichts Halbes und nichts Ganzes sind. Als schlecht würde ich sie aber auch nicht bezeichnen. Besser gelungen sind das melodische „Resonate“ und das leicht bombastische „Ritual“.
Auch wenn JOURNEY ein paar schwächere Songs auf der Platte haben, so haben sie so manch Perle geschrieben und schon alleine die Gitarrenarbeit von Neal sollte zum Kauf anregen. Somit kann die Reise dieser Band gerne noch länger weitergehen.
Tracklist „Eclipse“:
1. City Of Hope
2. Edge Of The Moment
3. Chain Of Love
4. Tantra
5. Anything Is Possible
6. Resonate
7. She´s A Mystery
8. Human Feel
9. Ritual
10. To Whim It My Concern
11. Someone
12. Venus
Gesamtspielzeit: 53:37