Bizarro World
(Melodic Death Metal)
Label: Lifeforce Records
Format: (LP)
Release: 2011
Das bereits fünfte Album steckt hinter DEADLOCKs „Bizarro World“, kaum zu glauben, kommt einem die Band aufgrund mangelnden Mega-Durchbruchs doch noch recht jung vor.
Mit „Virus Jones“ geht’s in typischer DEADLOCK Manier los; moderne Arrangements und Melodien. Etwas unspektakulär löst Sabine Scherer mit ihrem Cleangesang die satten Growls von Vokalkollegen Johannes Prem ab – dafür geht ihre wunderbar liebliche Stimme gut im mäßig hookenden Chorus auf. Schnell ist bereits mit dem Folgetrack „State Of Decay“ – stellvertretend für das gesamte Album – klar: die Riffs passen, der Sound drückt äußerst schön, doch die Melodien wollen einfach nicht hooken, da helfen auch die Elektrosounds, die das Soundgewand durchaus zu schmücken wissen, nichts. „Fallings Skywards“ entreißt mit schönem Lamb-Of-God-artigem Riffing aus dem Dahintümpeln, die Ufta Beats werden aber schnell wieder abgebremst um Platz für eine Mid-Tempo Sabine zu machen, kann durchaus aufgehen die Idee, leider mangelt‘s wieder an Eingängigkeit. „Earthlings“ ist dank einiger Halftimes von Drummer Tobias Graf solide, während hingegen „You Left Me Dead“ ideenlos zurückbleibt. Spät aber doch hängen sich die Deutschen mit „Brutal Romance“ endlich mal schön ins Zeug und beweisen, dass es ja doch besser geht; schöne Solomelodien, passioniert gesungen – passt. Auch bei „Renegade“ wird leidenschaftlicher ans Werk gegangen, der Ravepart passt gut zu den Metalmelodien und hookt auch mäßig. Definitiv einer der stärksten Tracks. „Hitrae“ ist maximal Durschnitt, der Titeltrack ist ein schönes Interlude mit Streichern, baut Spannung auf und lässt vorfreudig auf den letzten Track hinfiebern, kommt da was Wuchtiges? Leider nein, „Paranoia Extravaganza“ mag zwar rührend sein, aber definitiv kein Abschluss, der das Album aus der viel zu tiefen Senke der Durchschnittlichkeit rausreißt.
DEADLOCK sind gut, es steckt sehr viel Potential hinter ihrer Musik, vor allem die Message ihrer Songs (Lyrics lesen!) ist tiefgründig und durchdacht. Was fehlt sind jedoch die Hooklines. Mehr als einmal hat man das Gefühl, dass Frau Scherers Stimme doch etwas mehr Platz geboten werden sollte. „Bizarro World“ erreichte Platz 61 der deutschen Album Charts – natürlich nicht unverdient, aber da geht noch mehr, viel mehr.
Tracklist „Bizarro World“:
1. Virus Jones
2. State Of Decay
3. Falling Skywards
4. Earthlings
5. You Left Me Dead
6. Brutal Romance
7. Alienation
8. Renegade
9. Htrae
10. Bizarro World
11. Paranoia Extravaganza
Gesamtspielzeit: 50:10