The Lost Children
(Alternative Metal)
Label: Reprise Records
Format: (Compilation)
Release: 2011
Wer kennt nicht den Song „Down With The Sickness“, mit dem die Amerikaner DISTURBED kurz nach der Jahrtausendwende ihren ersten Hit landen konnte, der dann auf MTV und in diversen Rockkneipen auf und ab gespielt wurde. Musikalisch zählte man gemeinsam mit Truppen wie GODSMACK oder DROWNING POOL zu den Vorreitern des Nu Metal beziehungsweise Alternative Metal (auch wenn die Band sich selbst nie als Nu Metal-Band sah). Auch mit den Folgealben erreichte man Platinstatus und etablierte sich als eine der wichtigsten Bands des Genres.
Im Sommer dieses Jahres verkündete die Band, eine unbefristete Pause einzulegen, nachdem es schon davor Gerüchte über eine Auflösung gegeben hatte. Nun, man wird sehen was die Zukunft bringt, mit „The Lost Children“ erscheint auf jeden Fall noch eine Zusammenstellung von Raritäten und B-Seiten der Truppe aus Chicago. Was auf den ersten Blick wie Geldmacherei mit Ausschussware wirkt, sieht beim Anhören der Scheibe schon wieder ganz anders aus. Nummern wie der Opener und gleichzeitig erste Singleauskopplung „Hell“ oder „Monster“ vereinen alle DISTURBED-Trademarks und würden qualitativ locker auf die regulären Alben der Truppe passen. Der groovige, melodische Sound der Band und David Draimans charakteristischer Gesang sind einfach unverkennbar und gehen sofort ins Ohr. Mit „Mine“ gibt es sogar ein komplett unveröffentlichtes Stück zu hören, welches aber für DISTURBED Verhältnisse eher experimentell ausgefallen ist und nur im eingängigen Mittelteil typisch nach DISTURBED klingt. Mit „Midlife Crisis“ und „Living After Midnight“ frönen die Herren ihrer Leidenschaft für Coverversionen und drücken einer Nummer von FAITH NO MORE sowie einem JUDAS PRIEST-Klassiker besonders wegen Draimans einzigartigem Gesang den DISTURBED- Stempel auf. Ungewohnt, aber durchaus reizvoll.
Wenn man nicht gerade der absolute Die-Hard-Fan der Band ist und alle Singles sowie Sondereditionen und Import CDs der bisherigen DISTURBED-Alben sein eigen nennt, dann stellt „The Lost Children“ eine überaus lohnenswerte Anschaffung dar, da man bei der Qualität des vorliegenden Materials definitiv nicht von B-Ware sprechen kann.
Tracklist „The Lost Children“:
1. Remnants
2. Asylum
3. The Infection
4. Warrior
5. Another Way To Die
6. Never Again
7. The Animal
8. Crucified
9. Serpentine
10. My Child
11. Sacrifice
12. Innocence
13. Ishfwilf
Gesamtspielzeit: 52:57