dezperadoz dead man's hand
DEZPERADOZ
Dead Man’s Hand
(Western Metal)

 


Label: AFM Records
Format: (LP)

Release: 2012


Reinigt eure Sechsschüsser, sattelt die Pferde, zinkt eure Karten und entstaupt eure Ponchos! Die Prärie ruft und passend dazu gibt es einen neuen Soundtrack, spendiert von den DEZPERADOZ. Die deutschen Western Metaller rund um Front-Kuhjunge Alex Kraft bringen nach ganzen vier Jahren endlich den Nachfolger zum starken „An Eye For An Eye“ auf den Markt. „Dead Man´s Hand“ ist das vierte Album der Truppe, die vor zwölf Jahren von Alex und Tom Angelripper gegründet wurde, wobei Angelripper selbige aber bald wieder verließ.

Und wieder schaffen es die Jungs die heiß geliebte Western-Atmosphäre eines ENNIO MORRICONE gepaart mit fetten Metaltunes lebendig werden zu lassen. Dabei fällt auf diesem Werk schnell auf, dass man im Gegensatz zum Vorgänger die Zügel etwas lockerer und die Sporen zuhause lässt. Somit gibt man zwar nicht mehr so viel Stoff wie auf „An Eye For An Eye“, schafft aber ein abwechslungsreicheres Album, das von seiner Atmosphäre lebt. Diese erschafft man bereits in dem schönen Intro „Deadwood“.

Akustische Western-Gitarre, gepfiffene Melodien und das „hu-ha“, wie man es aus Meilensteinen wie The Good, The Bad & The Ugly kennt, sorgen für die richtige Einstimmung bis dann „Under The Gun“ das Album würdig und mit typischem Bandsound einleitet. Mit leicht thrashigem Einschlag bekommt man gleich zu Beginn einen der härteren Banger zu hören, während das darauf folgende „Yippie Ya Yeah! „More Than One Good Reasion““ mit zögerlichen Western-Gitarren beginnt und erst später in Fahrt kommt. Aber auch der Song macht Spaß und lässt den Wilden Westen hochleben. „Badlands“ kommt mit kurzem Intro und nach kurzer Zeit mit knackigem Riffing daher und entwickelt sich zur Hymne des Albums bei der Alex viel Emotion in die Stimme steckt. Und bei „Last Man Standing“ braucht man nicht lange um zu erraten, dass beim Rififng AC/DC Pate standen.

Neben vielen für das Genre passenden Instrumenten wie Saxophon, Klarinette und Banjo, bauen die DEZPERADOZ immer wieder verschiedene Sounds und Gespräche im Hintergrund ein, die einen schnell in das Feeling versetzen, dass sich bei den Spaghetti-Western Meilensteinen oftmals einstellt. So passiert es, dass man bei der akustischen Sprechballade „Bullet With My Name“ auf Bass und Schlagzeug verzichtet und dafür eine Pistolentrommel den Rhythmus vorgeben lässt. Leider ist der Song aber recht unscheinbar und fast als langweilig zu bezeichnen. Dafür macht das lockere „Just Like Cowboyzz Do“, dass in einer softeren Form auch von THE BOSSHOSS stammen könnte, sehr viel Spaß. Aber auch die starke Hymne „Saloon No 10“, der heftige Titeltrack und die thrashige Granate „Showdown“ bei dem sich der Angelripper gesanglich die Ehre gibt, sind dank großer Spielfreude und gutem Songwriting als Anspieltipp zu erwähnen. Richtig viel Mühe hat man sich auch bei der Ballade „Train Of Souls“ gegeben, in das man offensichtlich sehr viel Herzblut gesteckt hat.

„Dead Man´s Hand“ ist ein gelungenes Album mit nur wenigen Schwächen, das zwar im Gegensatz zum Vorgänger etwas zahmer daher kommt, jedoch durch gereiftes Songwriting und viel Spielfreude glänzt. Klar, das Western-Genre ist nicht jedermanns Sache, doch wenn man Metal und Country paaren möchte, dann haben die DEZPERADOZ definitiv das richtige Rezept dafür gefunden.

 

 


Tracklist „Dead Man’s Hand“:
1. Deadwood
2. Under The Gun
3. Yippie Ya Yeah! “More Than One Good Reason”
4. Badlands
5. Bullet With My Name
6. Just Like Cowboyzz Do
7. Last Man Standing
8. My Ol´ Rebel Heart
9. Saloon No 10
10. Dead Man´s Hand
11. Showdown
12. Train of Souls
13. Wild Horses
14. My Gun And Me (Southern Pride Version)
Gesamtspielzeit: 53:05

 


Band-Links:
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DEZPERADOZ – Dead Man’s Hand
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