MESHUGGAH - Koloss
MESHUGGAH
Koloss
(Extreme Metal | Djent)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2012


Für Freunde verwirrender Taktarten und –wechsel ist „Koloss“, die neue Scheibe der nordischen Chaos-Brüder von MESHUGGAH vielleicht der am meisten herbeigesehnte Silberling des noch jungen Jahres 2012. Vier Jahre musste man sich seit dem Release der letzten Scheibe, „ObZen“, gedulden; viel Zeit um an neuem Material zu schreiben und tüfteln und dementsprechend hoch sind auch die Erwartungen der Fans. Selbst für das Artwork für „Koloss“ legt man sich ordentlich ins Zeug um in neun monatiger Arbeit ein detailverliebtes 3D-Cover mit dem Titel „Gateman“ zu kreieren.

Vom ersten Riff an ist klar, dass MESHUGGA bei „Koloss“ soundtechnisch einen großen Schritt gemacht haben, wenn man einen Vergleich „ObZen“ zieht. Vor allem der Bass wurde merklich auf“gefettet“ , aber auch die Drums klingen natürlicher und kräftiger. Musikalisch erfinden sich MESHUGGAH auf diesem Album aber nicht neu. In gewohnter Manier wechseln sich groovig-schleppende Passagen mit von schneidenden Gitarren getragenen, schnellen Parts ab, durchzogen von scheinbar wirren Taktwechseln, die jegliche Versuche rhythmisch-korrekten Headbangens jäh zum Scheitern verurteilen. Also genau das, was man sich von MESHUGGAH erwartet.

Dennoch will beim ersten Hördurchlauf keiner der Songs so richtig herausstechen. Interessante Songfragmente gibt es zu Hauf und allen voran die Schlagzeuger unter den Hörern werden sich laufend dabei ertappen mehr schlecht als recht die Rhythmen mit zu trommeln, womit man in Vehikeln des öffentlichen Transportes den einen oder anderen bösen Blick auf sich ziehen wird. In seiner Gesamtheit betrachtet ist „Koloss“ durchwegs gelungen, schwache Songs gibt es nicht, aber wirkliche Höhepunkte eben auch nicht. Natürlich haben Songs wie „Break Those Bones Whose Sinews Gave It Motion“ mit seinem markanten Anfangsriff oder das schnelle „The Demon’s Name Is Surveillance“ einen gewissen Wiedererkennungswert, aber zeitlose Klassiker bedürfen einfach mehr.

MESHUGGAH-Fans werden mit „Koloss“ sicherlich ihre Freude haben, denn es bietet das, was man sich von MESHUGGAH erwartet, aber leider eben auch nicht mehr. Der große Wurf ist ihnen damit vielleicht nicht gelungen, doch konnte man zumindest soundtechnisch einiges vorantreiben. Ein hörenswertes Album ist es aber allemal.


Tracklist „Koloss“:
1. I Am Colossus
2. The Demon´s Name Is Surveillance
3. Do Not Look Down
4. Behind The Sun
5. The Hurt That Finds You First
6. Marrow
7. Break Those Bones Whose Sinews Gave It Motion
8. Swarm
9. Demiurge
10. The Last Vigil
Gesamtspielzeit: 54:37


www.meshuggah.net

 

MESHUGGAH - The Violent Sleep Of Reason
MESHUGGAH – Koloss
7.5
Share on: