Emerald sind ein kleines und zu sehr unterbewertetes Juwel aus der Schweiz. Auch wenn man in der Bandgeschichte von 17 Jahren nur sechs Alben vorweisen kann, so zeugten diese wenigstens immer von Qualität. Dabei schwankten die Eidgenossen immer irgendwo zwischen europäischem Power Metal und US-Metal der guten alten Schule. Auf dem aktuellen Album „Unleashed“ entfesseln sie sprichwörtlich die US-Power und liefern einmal mehr ein tolles Werk ab.
Auch wenn man, wie bei „F.T.M.“ zwischendurch mal IRON MAIDEN und somit die NWOBHM und manchmal auch den deutschen Power Metal zitiert, so regiert wie gesagt der US-Metal, was sich durch brutale Arbeit an den Drumms und verdammt knackigen Riffs äußert. Auch Sänger Thomas Winkler, der schon am Vorgänger „Re-Forged“ zu hören war, klingt nach gutem altem amerikanischem Stahl und konnte sich noch einmal steigern. Seine kraftvolle Stimme, die hier und da auch in höhere Regionen abdriftet, gibt dem Material den letzten Schliff den EMERALD braucht. Hymnisch und getragen geht „Another Universe“ schnell ins Ohr. Aber auch das ruppig-schnelle „Face Of Evil“ gefällt auf Anhieb und „A Past Never Born“ überzeugt durch sein gefühlvolles Intro und entwickelt sich zu einer waschechten Power Ballade. Im Anschluss wird es melodisch wie nie zuvor mit „Eye Of The Serpent“ und hier bedient man sich nicht nur an so manch Riff von den Anfängen von den eisernen Jungfrauen, sondern baut auch dementsprechende Vocallines ein. Besser gut geklaut, als schlecht erfunden, denn der Song macht wirklich Spaß! Und „Haleking“ kommt mit seinen fast sieben Minuten richtig episch daher. Die Melodien und Atmosphäre sind hier grandios.
Auf „Unleashed“ findet man neun abwechslungsreiche und durchwegs qualitativ hochwertige Songs, die so ziemliche jeden US-Metal Fan das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Ich hoffe, die Band bekommt endlich die verdiente Anerkennung.
Tracklist „Unleashed“:
1. Face Of Evil
2. F.t.m.
3. Another Universe
4. A Past Never Born
5. Eye Of The Serpent
6. Harleking
7. Blessed
8. Ancient Mystery
9. Wrath Of God
Gesamtspielzeit: 46:01