DESTRUCTION - Spiritual Genocide
DESTRUCTION
Spiritual Genocide
(Thrash Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2013


Was für ein gutes Jahr für den deutschen Thrash. Zuerst legen KREATOR und TANKARD mit zwei genialen Werken vor, SODOM veröffentlichen ein sehr interessantes Zeitdokument und nun legen Schmier und Co. noch mit „Spiritual Genocide“ nach – und wie. Aufgrund der letzten beiden Alben war die Erwartungshaltung ziemlich hoch und trotzdem weiß das Album zu überraschen, so agressiv und technisch perfekt hat man die süddeutschen Paradethrasher schon lange nicht mehr gesehen. „Spiritual Genocide“ erinnert mich daran wie ich damals zum ersten Mal „Sentence Of Death“ gehört habe. Auch wenn man sich mittlerweile auf einem weit höheren Niveau bewegt klingt das Album genauso frisch, unverbraucht, motiviert und voll von unbändiger, roher Energie wie in den Achzigern.

So gehts nach kuzrzem Intro auch gleich relativ flott zur Sache. Gitarrist Alex schüttelt locker ein Killerriff nach dem Anderen aus dem Ärmel, Drummer Vaaver, mittlerweile bestens in die Band integriert, verleiht der Musik mit seinem intensiven und extrem tighten Drumming dem Ganzen ein solides Grundgerüst und Schmier verhilft den Songs mit seinem unverkennbaren Gesang zu einem ziemlich hohen Wiedererkennungswert.

Trotz der etwas schnellen Ausrichtung verfällt man nie in sinnlose Knüppelei, sondern versucht trotzdem eine ausgewogene Mischung aus schnellen, agressiven Songs die schon fast mit klinischer Kälte und Perfektion dargeboten werden und doch eher groovigen Songs zu finden, was meiner Meinung nach auch gelungen ist.

Obwohl bei „Spiritual Genocide“ der Ausspruch „all killer, no filler“ wie die Faust aufs Auge paßt, heben sich trotzdem einige Songs noch ab. So zum Beispiel „Under Violent Sledge“, ein extrem gnadeloser und schneller Old-School Thrasher, der all das beinhaltet was DESTRUCTION ausmacht, oder auch das groovende „Riot Squad“, welches extrem wuchtig rüberkommt und gelegentlich durch etwas flottere Parts aufgelockert wird, sich aber zum Großteil im Midtempobereich bewegt. Ähnliches gilt auch für den Titeltrack, der aber vermehrt auf schnellere Parts setzt und trotzdem ein wahres Groovemonster ist.

In einer eigenen Liga spielt dann noch „Legacy Of The Past“, ein wunderschöner, mittelschneller Kracher der alten Schule mit Tom Angelripper (SODOM) und Gerre (TANKARD) als Gastsänger. Textlich befasst man sich mit den Anfangstagen der drei Bands und auch musikalisch ist es ein cooler Mix aus DESTRUCTION, SODOM und TANKARD. Schade eigentlich, dass Mille keine Zeit/Lust hatte mitzumachen. Geplant wäre es ja gewesen.

Wer mal wieder Lust auf ein kompromissloses Old-School Thrashalbum hat, muss bei „Spiritual Genocide“ unbedingt zuschlagen, ebenso wie alle Freunde des deutschen Thrash. In letzter Zeit haben zwar so einige Bands versucht den Sound der 80er zu kopieren, aber hier mekt man, dass die Band das schon seit Jahren zelebriert und es somit erneut geschafft hat die gute alte Zeit auferstehen zu lassen. Muss man einfach mögen und passend zum 80er Spirit gibts das Album auch in dämonengrünen Vinyl.

 


Tracklist „Spiritual Genocide“:
1. Exordium
2. Cyanide
3. Spiritual Genocide
4. Renegades
5. City Of Doom
6. No Signs Of Repetance
7. To Dust You Will Decay
8. Legacy Of The Past
9. Carnivore
10. Riot Squad
11. Under Violent Sledge
Gesamtspielzeit:
41:35

 


www.facebook.com/destruction

 

DESTRUCTION - All Hell Breaks Loose
DESTRUCTION – Spiritual Genocide
9.5
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