Die schwedischen Kriegs-Power Metal Überflieger SABATON legten eine Bilderbuchkarriere hin und keiner glaubte, dass noch etwas passieren kann, bis plötzlich vier Soldaten zurückgelassen werden mussten. Doch dies war zum einen nicht wirklich eine Einschränkung, da schnell neue Mitstreiter gefunden wurden und zum anderen sich die gefallenen Kameraden schnell wieder aufrappelten und CIVIL WAR gründeten.
Die Gitarristen Oskar Montelius, Rikard Sundén, Schlagwerker Daniel Mullback und Keyboarder Daniel Myhr rekrutierten mit Stefan Eriksson eine neuen Bassisten und holten sich den bekannten und grandiosen Frontmann Patrik Johansson (ASTRAL DOORS, WUTHERING HEIGHTS, LION´S SHARE) und starteten unter dem Banner CIVIL WAR durch. Das Wort „Krieg“ im Bandnamen ließ befürchten, dass die Herren musikalisch als zweite SABATON weitermachen, doch schnell wird klar, dass den Schweden bewusst ist, dass das keinen Sinn machen würde. Der Midtempo-Stampfer „King Of The Sun“ ist vielleicht nicht der passendste Opener, bringt aber doch einiges mit. Nämlich schöne Melodien, eine tolle Rhythmik und einen genialen Chorus, der durch die unvergleichliche Stimme von Patrik geprägt ist. Das flotte „First To Fight“ mit tollen Riffs, schnellen Doublebass-Attacken und seiner direkten Art, hat da schon bessere Argumente und macht Lust auf mehr. Mehr gibt es auch in Form der fröhlichen, folkloristischen Single „Saint Patricks Day“. Wie der Titel schon sagt, erinnert das Stück schnell an irische Kneipen mit saufenden und sich schlagenden Inselbewohnern. Die eingängigen Melodien, der gelungene sowie eingängige Chorus und die gute Laune machen diesen Song zu einem Hit.
CIVIL WAR liefern weiter gut Songs, schaffen mit „Rome Is Falling“ durch Keyboards, die sich dezent im Hintergrund halten, eine schöne Atmosphäre und überraschen im Anschluss mit der schnellen Hymne und einem weiteren potentiellen Hit „Sons Of Avalon“. Generell hält sich Daniel Myhr etwas weiter im Hintergrund als bei SABATON, doch die Herren können nicht aus ihrer Haut und liefern mit „I Will Rule The Universe“ ein Überbleibsel aus alten Tagen. Vielleicht ist der Song wirklich aus einer alten Session übrig geblieben, denn auf „Attero Dominatus“ hätte sich diese episch anmutende Nummer sehr gut gemacht. Die Keys, die prägnanten Riffs und der mehrstimmige Chorus funktionieren auch mit Patrik am Mikro wunderbar. Auch „Lucifers Court“ überzeugt durch einen starken Refrain und „My Own Worst Enemy“ lässt nochmal Erinnerungen an alte SABATON Tage aufkommen.
Zwar liefern CIVIL WAR mit „The Killer Angels“ kein Album das neue Maßstäbe im Genre setzt ab, zeigen aber, dass sie durchaus in der Lage sind aus dem Schatten von SABATON zu springen und ihr eigenes Ding durchziehen zu können. Sowohl technisch als auch vom Songwriting her steht ihnen auf jeden Fall nichts im Weg. Mit Patrik Johansson an ihrer Seite haben sie auch den besseren Sänger, was man einfach und ehrlich zugeben muss.
Tracklist „The Killer Angels“:
1. King Of The Sun
2. First To Fight
3. Saint Patricks Day
4. Rome Is Falling
5. Sons Of Avalon
6. I Will Rule The Universe
7. Lucifers Court
8. Brother Judas
9. My Own Worst Enemy
10. Gettysburg
11. March Across The Belt
Gesamtspielzeit: 51:54
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