Nachdem 2010 mit „High Hopes In Low Places“ und der Cover EP „Gravedancer“ gleich zwei Veröffentlichung der Düster Rocker END OF GREEN anstanden und auch fleißig getourt wurde, ist es in letzter Zeit etwas still um die Deutschen geworden. Doch knapp drei Jahre später erscheint nun mit „The Painstream“ das achte Werk der Profi-Melancholiker.
Auch „The Painstream“ spielt alle Stärken, Facetten und Elemente der Band aus und wechselt erneut zwischen düsteren rockenden Nummern und schwermütigen, zur vermeintlichen Depression führenden Stücken, kann aber trotz ausgefeiltem Songwriting nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten. Während „High Hopes In Low Places“ noch durch Abwechslung und Dynamik überzeugte, tut man sich mit der neuen Platte etwas schwerer hineinzukommen. Vielleicht liegt das auch etwas daran, dass eine solche Platte im Hochsommer nicht ganz so gut funktioniert.
Aber gut, los geht es mit dem flotteren „Hangman´s Joke“, das durch coole Riffs und galoppierende Rhythmik überzeugt. Die einzigartige Stimme von Fronter Michelle Darkness lässt den Song sofort als einen von END OF GREEN erkennen und gehört dank des Refrains zu den eingängigeren Stücken der Platte. „Holydays In Hell“ zeigt hingegen die andere typische Seite von EOG auf, denn hier wird es richtig schwermütig und mit dem langsamen Rhythmus und dem mehrstimmigen Gesang zu Beginn, wird es richtig drückend, während man in der Strophe dann doch wieder eine etwas rockigere Seite aufzieht. Auch das heavy „Standalone“ mit seinem hymnischen Chorus ist eine gelungene Nummer, doch spätestens ab „Final Resistance“ verfällt man in einen Blur, so dass man abschaltet und die Songs nur mehr so an einem vorbeiziehen ohne großartig aufzupassen. Hier und da flammt dann kurz wieder etwas auf und plötzlich sind die 50 Minuten schon wieder vorbei.
Um dann doch etwas mehr vom Gesamtwerk zu haben, empfiehlt es sich somit, sich einzelne Songs rauszupicken und sich mit denen zu beschäftigen. Eben gerade „Finale Resistance“, das nur schwer bis gar nicht in die Gänge kommt, versucht mit Gefühlen zu spielen, scheitert aber nur knapp daran, wirklich zu berühren. „De(ad)genreation“ kommt durch die poppigen Beats ungewohnt, aber ganz cool daher und „Home On Fire“ zeigt Michelle in bester Form, der die Emotionen sprechen lässt. Dafür ist „Death Of The Weakender“ für mich ein Totalausfall. Sehr ruhig und belanglos plätschert das Stück einfach nur so vor sich hin. Auch „Don´t Stop Killing Me“ lässt mich komplett kalt, wohingegen das flotte und härteste Stück der Platte „Chasing Ghots“ nochmal wachrüttelt, um gleich wieder dank „Miss Misery“ in einen unfreiwilligen Schlummer zu verfallen. „The Painstreet“ drückt nochmal auf die Tränendrüse und bietet ein paar tolle Melodien.
END OF GREEN bleiben hinter den Erwartungen zurück, liefern mit „The Painstream“ ein anständiges Album, das aber an vielen Ecken Potential verschenkt und mit ein paar wirklich belanglosen Nummern auch Enttäuschungen parat hält. Wenn EOG rocken, dann machen sie das gut (aber trotzdem zu selten), auf der emotionalen Seite bot man aber in der Vergangenheit schon so einiges mehr.
Tracklist „The Painstream“:
1. Hangman´s Joke
2. Holidays In Hell
3. Standalone
4. Final Resistance
5. De(ad)generation
6. Home On Fire
7. Death Of The Weakender
8. Don´t Stop Killing Me
9. Chasing Ghosts
10. Miss Misery
11. The Painstreet
Gesamtspielzeit: 43:19
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