Seit ihrer überraschenden Reunion arbeiten ACCEPT unermüdlich an ihrem zweiten Frühling und das mit Erfolg. Mit „Blood Of The Nations“ inklusive neuem Fronter Mark Tornillo schlugen die Deutschen ein wie eine Bombe und ließen den Teutonen-Stahl aufleben wie schon ewig nicht mehr. Auch der heiß erwartete Nachfolger „Stalingrad“ konnte mit seiner düsteren Atmosphäre punkten. Dazwischen tourten sich Wolf Hoffmann und seine Männer den Arsch ab und sorgten für furiose Live-Konzerte voller Hits und Klassiker in die sich das neue Material perfekt einfügte.
Und plötzlich stehen wir vor Album Nummer drei nach der Wiedervereinigung. Der Titel „Blind Rage“ deutet nicht zufällig darauf hin, dass ACCEPT nach wie vor wild, hungrig und ehrgeizig sind. Zwar haute mich der typische Banger „Stampede“ noch nicht aus den Socken, doch der Track hat alles zu bieten, was die Teutonen immer ausmachte. Fetzige Riffs, viel Spielfreude, coole Soli und ein Mitbrüll-Refrain darf sowieso nicht fehlen. Anstatt nun eines der beiden Vorgängeralben zu kopieren oder eine Art „back to the roots“ zu versuchen, kombinieren sie die schiere Energie von „Blood Of The Nations“ und die gelungene Atmosphäre von „Stalingrad“ auf einem verdammt abwechslungsreichen Album mit ein paar kleinen Neuerungen im Sound. So gibt es typische Kost auf höchstem Niveau wie den Stampfer „Dying Breed“ mit coolen True Metal Chören oder dem bluesigen Rocker „Dark Side Of My Heart“ mit coolem Lead und trauriger Atmosphäre, ehe man mit dem bedrohlich düsteren „Fall Of The Empire“ sich unweigerlich in die Gehörgänge der Fans drückt.
Wolf und Hermann Frank ballern sich auf dieser perfekt produzierten Heavy Metal Platte Riff um Riff und Solo um Solo um die Ohren, während sich Peter Baltes und Stefan Schwarzmann als perfekt eingespieltes Rhythmus-Duo zeigen. Sorry, aber einen Udo Dirkschneider vermisst hier, so genial er auch ist, schon lange keiner mehr, denn Mark Tornillo singt sich erneut abwechslungsreich und mit viel Emotion in die Herzen des Hörers. Wir sind noch lange nicht am Ende angekommen und ACCEPT haben auch noch genug Pulver, so ballert man mit „Trail Of Tears“ einen perfekten Live-Opener raus, während das kritisch-apokalyptische „200 Years“ unverschämt eingängig zum Nachdenken anregt. Leicht balladesk gibt es mit dem tollen „Wanna Be Free“ eine kleine Verschnaufpause und mit „Bloodbath Mastermind“ hat man eine weitere Hymne für die Bühne am Start, ehe man mit „From The Ashes We Rise“ gute Laune versprüht und mit „The Curse“ nochmal tiefgründiger tönt. Da lockert das flotte „Final Journey“ in bester ACCEPT-Marnier perfekt auf und schwenkt nochmal in Richtung Vergangenheit.
„Blind Rage“ kann das Niveau der beiden Vorgänger locker halten und zeigt ACCEPT so gut eingespielt und abwechslungsreich wie noch nie. Durchschnittliches sucht man hier auch nach zig Durchläufen vergebens und baut sogar einen großen Suchtfaktor ein. ACCEPT haben ihren zweiten Frühling mehr als verdient und dürfen gerne noch weitere Scheiben dieses Kalibers auf uns losfeuern.
Tracklist „Blind Rage“:
1. Stampede
2. Dying Breed
3. Dark Side Of My Heart
4. Fall Of The Empire
5. Treail Of Tears
6. Wanna Be Free
7. 200 Years
8. Bloodbath Mastermind
9. From The Ashes We Will Rise
10. The Curse
11. Final Journey
Gesamtspielzeit: 58:15