Grand Morbid Funeral
(Death Metal)
Label: Peaceville Records
Format: (LP)
Release: 2014
Lange war es ruhig um die Death Metal Über-Supergroup BLOODBATH, doch nach dem Sänger hin und her – Åkerfeldt (OPETH) raus, Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) rein, Tägtgren raus, Åkerfeldt wieder rein, Åkerfeldt wieder raus, melden sich die blutbadenden Herren aus Schweden wieder mit einem Knall zurück. Denn mit der Ankündigung, den Engländer Nick Holmes (PARADISE LOST) in die eigenen Reihen aufgenommen zu haben, zauberten sie nicht wenigen Fans ein Grinsen ins Gesicht. Nachdem Nick ja bei seiner Stammband heutzutage eher weniger grunzt, war es natürlich interessant zu hören, was der Mann bei BLOODBATH so zum Besten geben wird.
Und was soll man sagen – sie haben es immer noch drauf. Renkse (KATATONIA), Nyström (KATATONIA), Axenrot (OPETH, WITCHERY) und Eriksson (21 LUCIFERS) haben es erneut geschafft – auch das vierte Werk „Grand Morbid Funeral“ ist ein Death Metal Brecher vor dem Herren und überzeugt mit geballter Wucht und einem Mix aus brutalen Stampfern und kompromisslosen Death-Attacken. Das Riffing ist seit dem Debüt „Resurrection Through Carnage“ unverkennbar, sägend, aber dennoch dezent melodisch, die Rhythmik drückt wie eh und je und Nick Holmes reiht sich nahtlos in die Riege grandioser Grunzer ein und passt sich seinen Vorgängern gut an, bringt aber seine eigene Note mit rein. Da ist es auch nicht verwunderlich, dass es sich die Instrumental-Fraktion nicht nehmen ließ und etwas PARADISE LOST Zauber, wenn auch nur ganz dezent miteinwebt. Auffällig ist jedoch, dass „Grand Morbid Funeral“ weniger zugänglich und um einen guten Tick schwermütiger als seine Vorgänger daher kommt, darum sucht man zunächst auch potentielle Klassiker wie „Eaten“ oder „Outnumbering The Day“ vergeblich, doch nach mehreren Durchläufen lernt man Chaos-Granaten wie „Anne“, das sägende „Let The Stillborn Come To Me“ oder Knüppelorgien á la „Famine Of God´s Word“ schnell lieben. Zwischendurch wird natürlich auch wie gehabt gegroovt wie Sau.
„Grand Morbid Funeral“ ist zwar nicht so eingängig wie zum Beispiel „Nightmares Made Flesh“, weiß sich aber dank Qualität und etwas mehr Tiefe zu behaupten und reiht sich somit nahtlos in die Riege der Meisterwerke dieser Ausnahmeband ein. Nick Holmes als neuer Fronter ist nicht nur eine Überraschung, sondern auch ein mehr als eine Bereicherung für BLOODBATH und sollte jeden Fan zufriedenstellen. Ein heißer Anwärter für den Kampf um das Death Metal Werk des Jahres.
Tracklist „Grand Morbid Funeral“:
1. Let The Stillborn Come To Me
2. Total Death Exhumed
3. Anne
4. Church Of Vastitas
5. Famine Of Gods Word
6. Mental Abortion
7. Beyond Cremation
8. His Infernal Necropsy
9. Unite In Pain
10. My Torturer
11. Grand Morbid Funeral
Gesamtspielzeit: 46:31