The Puritan
(Melodic Death Metal)
Label: Despotz Records
Format: (LP)
Release: 2015
Zum ersten Male in der mittlerweile 15-jährigen Karriere des griechisch-schwedischen Death Metal Gespanns NIGHTRAGE, konnte die Band den Zweijahresrhythmus nicht einhalten und liefert gut vier Jahre nach dem schlagkräftigen „Insidious“ erst den Nachfolger und insgesamt sechsten Longplayer „The Puritan“. Grundlos ist das nicht passiert, lest sich die Liste der ehemaligen Mitglieder sowieso schon wie ein griechisch-schwedisches Telefonbuch, so reihte sich nun auch Frontmann Antony Hämäläinen (ARMAGEDDON) sowie sein kurzzeitiger Ersatz Jimmie Strimmel (Ex-DEATH DESTRUCTION), der schon zuvor bei NIGHTRAGE sang und damals niemand geringeren als Tomas „Tampa“ Lindberg (AT THE GATES, Ex-THE CROWN) ersetzte, ein.
Als Ersatz komplettiert nun Ronnie Nyman, der eigentlich aus dem Hardcore-Bereich und der Band ALWAYS WAR kommt, das Trio rund um das Kämpfernatur Marios Iliopoulus, der die Band trotz Allem seit Anbeginn immer wieder zusammenhielt und Anders Hammer. Erneut liefern die Herren astreinen Melodic Death Metal mit typisch aggressivem Riffing, gelungenen Gitarrenmelodien und zahlreichen Hooks sowie dem geliebten Göteborg-Sound. Marios schüttelt nach wie vor starke Gitarrenarbeit aus dem Ärmel, während Anders für gemeinsam mit Session-Drummer Jo Nunez (FIREWIND) tighte Rhythmik sorgt und Ronnie sich sehr gut in den Bandsound einfügt. Er hat den Sound der Band verstanden und kommt mit heißer-krächzender Stimme daher; der Hardcore-Charme seiner Stimme bricht nur somit nur selten durch, doch die etwas hysterisch klingende Stimme seines Vorgängers gefiel mir dann doch eine Spur besser.
Auch dieses Mal haben sich NIGHTRAGE Gäste ins Boot geholt und gehen mit Gitarrenwizard Gus G. (OZZY OSBOURNE, FIREWIND), der die Band damals mitbegründete, zurück zu den Wurzeln. Neben dem atmosphärischen Instrumental „Lone Lake“ mit 12-saitiger Akustik-Gitarre, geben NIGHTRAGE somit alles was man von ihnen kennt und liebt zum Besten. Aggressive, kurz gehaltene Brecher, die aber mit Hooks nicht geizen, dank dezenten Melodien gut ins Ohr gehen und auch ein paar dezent gehalten Cleangesänge beinhaltet. Zwar kommt man an das geniale Debüt sowie den nicht minder starken Vorgänger nicht mehr ganz ran, doch Fans der Band werden auch mit „The Puritan“ dank starkem Songmaterial mehr als zufrieden sein.
Empfohlen seien das furiose „With A Blade Of A Knife“ sowie die mit Gus G. gemeinsam geschriebene dynamische Death Metal Hymne „When Gold Turns To Rust“. Schlechtes Zeug findet man auf der Platte aber sowieso nicht.
Tracklist „The Puritan“:
1. The Puritan
2. With A Blade Of A Knife
3. Desperate Vows
4. Endless Night
5. Foul Vile Life
6. Stare Into Infinity
7. Lone Lake
8. Son Of Sorrow
9. When Gold Turns To Dust
10. Fathomless
11. Kiss Of A Sycophant
Gesamtspielzeit: 38:15