Charly Steinhauer hat es mit seiner Truppe PARADOX wahrlich nicht einfach, musste er seit dem letzten Release „Tales Of The Weird“, das von Fans und Presse abgefeiert wurde, die komplette Besetzung austauschen. An der Gitarre kam der 2011 ausgestiegene Grieche Gus Drax (SUICIDAL ANGELS) zurück, während man mit Kostas Milonas (OUTLOUD, SUNBURST) und Tilen Hudrap (VICIOUS RUMORS) zwei komplett neue, wenn auch nicht unbekannte Gesichter begrüßt. Fans wissen jedoch, dass PARADOX fest in Charly´s Hand liegt und als sein Herzensprojekt bezeichnet werden kann. Demnach bietet auch das siebte Werk „Pangea“ wieder alles was der Fan erwartet, zumal Charly auch die Produktion selbst in die Hand nahm.
Thematisch widmet sich die Truppe dem Ende der Welt in verschiedensten Facetten und so gestaltet sich auch das Material recht abwechslungsreich, wenn auch an manchen Stellen etwas schwerer zugänglich als noch auf seinem Vorgänger. Doch der Mix aus echtem 80er Thrash und modern tönenden Sound funktioniert erneut in Perfektion. Der Weg, den man spätestens mit „Electrify“ (2008) einschlug, wurde also nicht nur beibehalten, sondern auch ausgebaut. Steinhauer bricht auch im Gesang immer wieder aus Schema-F aus, ohne sich zu weit vom gebotenen Power-Thrash zu entfernen, doch von aggressiv-angepisst, bis melodisch-hymnisch ist einfach alles dabei. Das Tempo ist recht hoch gehalten, die Melodien stets vorhanden, drängen sich nie in zu weit in den Vordergrund und lassen vor allem der intensiven, dystopischen bis apokalyptischen Atmosphäre viel Raum. Der Bandboss hat hier laut eigenen Angaben so viel Energie und Herzblut in ein Album investiert wie nie zuvor und das hört man auch jedem einzelnen Geschoss von „Pangea“ deutlich an. Es ist einfach eine Freude Krachern wie dem furiosen „Ballot Or Bullet“ oder dem episch angehauchten Titeltrack zu lauschen. Riffs, Melodien, Rhythmen – alles macht einfach eine Unmenge Spaß und strotzt trotzdem nur so vor Kraft, Tiefgründigkeit und technisch anspruchsvollem Spiel.
PARADOX werden zwar nie wieder so tönen wie auf ihren Meisterwerken in den 80ern, doch mit „Pangea“ kratzt man dennoch an einer neuen Bestmarke, die zugleich Old-School und modern, aber dennoch zeitlos tönt. Eine Herausforderung, der sich nur wenige stellen und noch weniger meistern. Genrefans und Freunde der Vorgänger „Electrify“ bis „Tales Of The Weird“ müssen hier einfach zugreifen!
Tracklist „Pangea“:
1. Apophis
2. Raptor
3. The Raging Planet
4. Ballot Or Bullet
5. Manhunt
6. Cheat Pretend
7. Pangea
8. Vale Of Tears
9. Alien Godz
10. El Muerte
Gesamtspielzeit: 59:44
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