BEARTOOTH - Aggressive
BEARTOOTH
Aggressive
(Postcore)

 


Label: Red Bull Records
Format: (LP)

Release: 06.03.2016


„But I’m not close to perfect
I’m not close to sane
I’m not the one to worship
And I’m not the one to blame“King Of Anything

BEARTOOTH ist die nebenbei zum Spaß gegründete Truppe des ehemaligen ATTACK ATTACK! Fronters Caleb Shomo, die mit „Aggressive“ bereits das zweite Album auf den Markt werfen und zum Glück eine ernst zu nehmende Band daraus machten. Vergleiche mit der ehemaligen Truppe fallen trotz des ähnlichen Genres zum Glück gering aus, denn der Postcore der Amis erinnert mich stark an das Schaffen der Schweden BLINDSIDE, die statt Stakkato- und Breakdown-Orgien auf eingängige Melodien, ausgefallene Riffs, hier und da ein paar punkige Beats und einen positiven Vibe setzen.

Zwar ist der Titel „Aggressive“ stets Programm, denn sowohl Caleb als auch die Truppe tönt wütend, aber auch energisch, motiviert und sympathisch. Songs wie der Titeltrack, der stellvertretend für den Rest des Materials schon mal die Richtung vorgibt, oder „Fair Water Friend“ rocken zudem auch wie Schwein und wirken nicht mehr so cheesy wie manch Song des Debüts. Hier und da kann man den Jungs zwar eine gewisse Radiotauglichkeit vorwerfen, aber kaum hat man das gemacht, hauen BEARTOOTH auch schon einen wütenden oder einfach nur heavy tönenden Part rein um diesen Gedanken schnell wieder vergessen zu machen. Man spürt auch diese lockere, befreite Art der Songs, die definitiv für die Bühne gemacht ist und einfach Spaß macht. Dieser Feel-Good Vibe zieht sich durchs ganze Album, auch wenn Caleb mit Songs wie dem abgehakten, hektischen „Burnout“ und dem intensiven „Sick Of Me“ seine Depression thematisiert. Dagegen steht das flott-punkige „Hated“ mit hymnischem Chorus, das treibende „Loser“ oder das Energiebündel „However You Want It Said“, die allesamt, jeder auf seine Art gewaltig rocken und einfach Laune zum Moshen, Abgehen oder sogar Tanzen machen. Nach dem hyperaktiv tönenden „Rock Is Dead“ wagt man zum Schluss mit „King Of Anything“ einen überraschenden Stilbruch, der den Hörer zum Ende hin mit seiner ruhigen, aber verdammt spannenden Art wieder auf den Boden holen soll, ehe dieser das Album vermutlich sowieso von vorne startet.

„Aggressive“ ist ein Album voller Emotionen, die sich musikalisch als auch textlich wiederspiegeln und den Hörer etwas Greifbares bieten. Aber auch abgesehen davon macht das zweite Album der Amerikaner einfach höllisch Spaß und lässt einen nur schwer ruhig sitzen bleiben. BEARTOOTH bieten hier mal eben zwölf Hits und Hymnen und spielen sich somit mühelos in die Oberliga des eigentlich stagnierenden Genres.


Tracklist „Aggressive“:
1. Aggressive
2. Hated
3. Loser
4. Fair Weather Friend
5. Burnout
6. Sick Of Me
7. Censored
8. Always Dead
9. However You Want It Said
10. Find A Way
11. Rock Is Dead
12. King Of Anything
Gesamtspielzeit: 41:30


www.beartoothband.com

 

BEARTOOTH - Aggressive
BEARTOOTH – Aggressive
LineUp:
Caleb Shomo
Taylor Lumley
Kamron Bradbury
Brandon Mullins
Oshie Bichar
8.5
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