Heave Blood And Die
(Stoner Rock)
Label: Blues For The Red Sun
Format: (LP)
Release: 2016
Die noch recht jungen Norweger von HEAVE BLOOD AND DIE versuchen sich bei ihrem selbstbetiteltem Debüt an schroffem Doom mit apokalyptischer Stimmung und viel Geschrei und Getöse im Stile der alten NEUROSIS.
Doch leider bleibt es bei den sieben Tracks, die auf knapp 40 Minuten kommen, nur bei dem besagten Versuch. Der Sound dröhnt gewaltig, das mag ein Pluspunkt sein, aber für meinen Geschmack scheppert es dann doch zu sehr. Man nehme mal den Opener „Neurotic I“ her; der Bass ist verzehrt und mit kratzendem Effekt ausgestattet, so dass die Gitarre, die ebenfalls in den Keller gestimmt wurde, dahinter fast unterzugehen erscheint, während Karl Pedersen immer mal wieder, ohne eine Spur von System oder Plan von irgendwo in der Ferne reinkrächzt, kreischt oder spricht.
Das Tempo ist dem Genre entsprechend irgendwo zwischen einem Faultier und Beamten angesiedelt, dafür groovt man hin und wieder ganz gut, Melodien oder Rhythmen die im Ohr bleiben, sucht man jedoch fast komplett vergebens – sieht man von dem netten Classic Rock Lead in „Krokodil“ ab.
Auch wenn sich die Zutaten und Ambitionen von HEAVE BLOOD AND DIE am Papier gut anhören, stimmt beim Debüt irgendwie nichts so richtig, um sich von der Masse abzuheben oder irgendwie dem Untergrund zu entschlüpfen. Für eine erste kleine EP oder Demo wäre „Heave Blood And Die“ vielleicht als Neuentdeckung mit Potential zu sehen, für ein richtiges Debüt mit Label im Rücken, ist das jedoch zu wenig. Dennoch werden HB&D sicher einige Liebhaber finden.
Tracklist „Heave Blood And Die“:
1. Neurotic I
2. Rats 1349
3. Krokodil
4. Desert Green
5. Blues Machine
6. Draugen
7. Neurotic II
Gesamtspielzeit: 39:11