Unglaublich, dass das letzte Album von Peter Tägtgrens PAIN schon wieder fünf Jahre zurückliegt. „You Only Live Twice“ war ein wirklich starkes Album des Workaholics, der sich seit dem mit HYPOCRISY, seinem neuen Projekt mit RAMMSTEIN Frontmann LINDEMANN und dem Produzieren diverser Bands (SABATON, DYNAZTY, AMORPHIS) sowie ein paar Gastauftritten beschäftigte und natürlich auch immer wieder auf Tour war.
Die Erwartungen sind natürlich groß und wie man weiß, gleicht kein Album von PAIN dem anderen, doch Peter hat es mühelos geschafft den Vorgänger zu toppen, sowohl in Sachen Abwechslung als auch Qualität, was kein leichtes Unterfangen zu sein scheint, kennt er in diesem Projekt sowieso schon keine Grenzen. Was als erstes ins Auge fällt, ist die Tatsache, dass sich der Meister zum ersten Male an ein echtes Orchester traute, das er gemeinsam mit Clemens Wijers (CARACH ANGREN) perfekt in den Industrial-Sound integrierte.
Zunächst geht es mit „Design To Piss You Off“ aber ziemlich direkt zur Sache. Der Titel ist Programm. Man startet zwar mit Country-Klängen, gibt aber bald mächtig Stoff und liefert einen fetten Industrial-Banger mit fetter „Fuck-off“ Attitüde. Auch „Pain In The Ass“ geht später in eine ähnliche Richtung, wenn auch eher mit stampfenden Rhythmus. Doch wie bereits erwähnt, greift Peter in die Vollen und so bekommen wir schon beim Callboy-Song „Call Me“ nicht nur SABATON-Fronter Joakim Brodén zu hören, sondern auch die erste Vollbedienung an pompöser Orchestrierung, die sich mit starken Riffs und heftiger Rhythmik abwechselt. „A Wannabe“ holt einen im Anschluss mit Akustik-Gitarre und nachdenklicher Atmosphäre schnell runter. Dank Orchester wird es aber auch hier hymnisch. Etwas lockerer geht PAIN bei „Absinth Phoenix Rising“ zur Sache, der Song verspricht dem Thema entsprechend spaßige Rock-Kost, die fast radiotauglich daher kommt, während „Natural Born Idiot“ den Ohrwurm des Album darstellt. Auch hier bleibt ein Schmunzler fast nicht aus. Der obligatorische Weltraum-Track „Black Knight Satelite“ mit seinen genialen Keyboardmelodien kennt man bereits und der ruhigere Titeltrack „Coming Home“ schlägt auch episch bis hymnisch angehauchte Töne an. Noch so ein Song, der schnell süchtig macht, während „Final Crusade“ einen Mix aus PAIN, MARILYIN MANSON und mit seinen „Left, right, left right“ –Skandierungen auch RAMMSTEIN darstellt. Das Finale stellt „Starseed“, das durch seine Keyboards und erneut genial eingewobene Orchestrierung punktet.
Peter Tägtren hat sich einmal mehr selbst übertroffen und mit „Coming Home“ das abwechslungsreichste und auch wohl eines seiner stärksten Werke mit PAIN abgeliefert. Hier ist fast jedes Stück ein Hit und einige Tracks können schnell mal süchtig machen. Dazu kommen das gelungene Wagnis mit dem Orchester sowie ein geniales Artwork und selbstredend eine fette Produktion vom Meister selbst. Fans werden begeistert sein, das verspreche ich.
Tracklist „Coming Home“:
1. Designed To Piss You Off
2. Call Me (feat. Joakim Brodén)
3. A Wannabe
4. Pain In The Ass
5. Black Knight Satellite
6. Coming Home
7. Absinthe Phoenix Rising
8. Final Crusade
9. Natural Born Idiot
10. Starseed
Gesamtspielzeit: 41:21
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