HEAVEN SHALL BURN - Wanderer
HEAVEN SHALL BURN
Wanderer
(Melodic Death Metal | Metalcore)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 16.09.2016


Yes all too soon no recognition for
my pointless sacrifice and far too late
I saw I left my home defencelessBring The War Home

Über drei Jahre ist das Meisterwerk „Veto“ von HEAVEN SHALL BURN schon alt. Angesichts der Auflösungen von den Lands- und Genrekollegen MAROON und NEAERA, kann man über die längere Wartezeit eigentlich nur froh sein, denn HSB stehen nun im deutschen Modern Death Metal Sektor bis auf ein paar Ausnahmen recht alleine da. „Wanderer“ heißt das achte Album der Thüringer Jungs und bietet alles, was der Fan wünscht.

Hatte „Veto“ noch einige Überraschungen und einen gewissen Schritt nach vorne parat, konzentriert sich „Wanderer“ umso mehr auf die in den letzten 20 Jahren angesammelten Stärken. Mit einem intensiven, emotionalen, aber schon recht heftigen Intro steigen HEAVEN SHALL BURN bereits eindrucksvoll ein, ehe man die erste große Soundwand auffährt. „Bring The War Home“ ist ein echter Nackenbrecher mit heftiger Rhythmik, die nie erahnen lässt, dass es einen Wechsel an den Drums gab, starken Riffs und einem Marcus Bischoff in stimmlich bester Verfassung, der im Refrain neben den Leads den Wiedererkennungswert garantiert. Auch „Passage Of The Crane“ kommt recht melodisch daher, beginnt sogar ziemlich bedächtig, zeigt aber Marcus angepisst wie selten. Ein dynamischer Kracher, der sicher ins Live-Set finden wird. Mehr Death Metal gibt es in der technischen Dampfwalze „They Shall Not Pass“ und dem gepflegten Geknüppel „Prey To God“, bei dem sich George Fisher (CANNIBAL CORPSE) die Ehre gibt. Gitarrist und Songschreiber Maik Weichert hat in Sachen Riffs, Leads und Soli immer noch alles fest im Griff und schüttelt doch noch so manch Überraschung heraus. Aber auch die Rhythmiker Eric Bischoff und Neuzugang Christian Bass geben mächtig Stoff, wie im folgenden „Downshifter“ imposant unter Beweis gestellt wird. Doch auch Verschnaufpausen gönnt man dem Hörer, das aber auf höchstem Nievau und mit Köpfchen, denn das melodische Zwischenspiel in dem Song kann schon für Gänsehaut sorgen. Glaubt man zunächst, HEAVEN SHALL BURN wagen sich mit dem kurzen Intermezzo „My Heart Is My Compass“ und dem folgenden „Save Me“ an eine Art Ballade, belehren einem die messerscharfen Riffs und die wiederkehrende Sound-Wand, bald eines Besseren und zeigen dass man nur der Dynamik wegen eine Art Ruhe vor dem Sturm erzeugen wollte.

Ganz ohne Experiment wollen uns die thüringer Veteranen dann doch nicht dastehen lassen und lassen „Corium“ zuweilen leicht nach Gothic, wie es DARK TRANQUILLITY immer mal wieder tun, klingen. Ein treibender Hit, der an die Suchtgefahr des Vorgängers denken lässt. Auch der abschließende MY DYING BRIDE Cover „The Cry Of Mankind“ erweitert den Horizont von HSB um begleitende cleane Vocals, viel Emotion, Keyboards und dichte Atmosphäre. Ein zwar mutiges, aber absolut gelungenes Experiment.

Mag sein, dass „Wanderer“, bis auf ein paar Ausnahmen, mit Neuerungen oder Weiterentwicklung geizt, doch HEAVEN SHALL BURN müssen nach 20 Jahren absolut keinem etwas beweisen und überzeugen mit Konsequenz und Qualität, die auf dem achten Werk zu keiner Sekunde auch nur irgendwie abfällt. Ein weiterers Meisterwerk in der Diskografie, das auch ohne große Überraschungsmomente mit seinem Vorgänger definitiv auf Augenhöhe steht. So darf die Wanderung gerne weitergehen.

 

 


Tracklist „Wanderer“:
1. The Loss Of Fury
2. Bring The War Home
3. Passage Of The Crane
4. They Shall Not Pass
5. Downshifter
6. Prey To God
7. My Heart Is My Compass
8. Save Me
9. Corium
10. Extermination Order
11. A River Of Crimson
12. The Cry Of Mankind
Gesamtspielzeit: 52:57


www.heavenshallburn.com

 

HEAVEN SHALL BURN - Whatever It May Take
HEAVEN SHALL BURN – Wanderer
LineUp:
Marcus Bischoff
Maik Weichert
Alexander Dietz
Eric Bischoff
Matthias Voigt
9
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