SOEN´s Drittwerk sieht dank geschmackvollerem Artwork gleich viel einladender als sein Vorgänger aus und lässt hoffen, dass die Truppe rund um OPETH-Schlagwerker Martin Lopez auch etwas fokussierter zu Werke gehen als zuvor. Die zusammengewürfelte Truppe erhielt zunächst einige Vorschusslorbeeren konnte sich aber trotz des Allstar-Band Images nicht wirklich etablieren. Auch das nach dem mythischen Mischwesen benannte „Lykaia“ wird die Band nicht an die Spitze des Genres katapultieren, zeigt die Schweden aber kompakter und stärker denn je.
Die düstere Grundausrichtung á la KATATONIA, AMORPHIS, LEPROUS oder eben OPETH ist nach wie vor vorherrschend, doch vor allem Joel Ekelöfs Stimme steht stark im Vordergrund der rifflastigen, aber atmosphärischen Kompositionen von SOEN. Aber spätestens bei „Orison“ bekommt auch Bassist Stefan Stenberg etwas mehr Raum, den er auch souverän nutzt, zugesprochen. Lopez selbst zeigt sich gezügelt, aber nicht minder solide.
Trotz der kompakteren Ausrichtung haben SOEN ihren Hang zum Progressiven und Komplexen nicht verloren, so schielen Jazz, Blues und orientalische Elemente im verträumten „Lucidity“ PINK FLOYD hinter dem dunkeln Vorhang hervor. Rockiger geht es dafür bei dem mit etwas hektischeren Riffs ausgestattete „Opal“ zu, während „Paragon“ irgendwo zwischen Jazz und Ambient steht und auch nicht an Intensität vermissen lässt.
Fans der düsteren Töne werden SOEN sowieso bereits kennen und womöglich schon lieben. Der Lykanthrop wird sich zwar nicht an die Spitze der Evolution kämpfen, dafür aber auch nicht kampflos untergehen. SOEN erarbeiten sich weiterhin den Weg nach oben und sollten auch bald mehr Gehör finden.
Tracklist „Lykaia“:
1. Sectarian
2. Orison
3. Lucidity
4. Opal
5. Jinn
6. Sister
7. Stray
8. Paragon
9. Gods Acre
Gesamtspielzeit: 57:44
Band-Links: