Können Käuze noch kauziger werden? Den kleinen Zungenbrecher kann man im Fall vom DEAD LORD Album nur bejaen. Die Schweden hauen nach “Goodbye Repentance” (2013) und “Heads Held High” (2015) nun “In Ignorance We Trust” in den Ring. Und die “Män” rund um Frontschnauzer Hakim Krim klingen nun vielseitiger denn je.
„Ignorance“ und „Too Late“ zu Beginn währen einen in einer „Passt,-ist-alles-beim-Alten“-Sicherheit, setzen die Nummern doch die THIN LIZZYeske Linie der ersten beiden Alben fort. „Leave Me Be“ packt dann eine gehörige Portion Blues und Gefühl auf „In Ignorance We Trusts“ und „The Glitch“ wartet mit einem 70ies B-Horror-Movie Hauptriff auf. Immer wieder liefern sich Hakim und sein Gitarren-Kompagnon Olle irre Solo-Duelle, mal hört man eine Mundharmonika oder auch Chöre; stilistisch mal alte SCORPIONS oder ROKY ERICKSON.
Bei „They“ wird mit den Obrigkeiten abgerechnet, die einen Mal um Mal verraten, verkaufen und im Stich lassen. Textlich nimmt „In Ignorance We Trust“ sehr viel Bezug auf das derzeitige politische Geschehen in der Welt – gefühlt vor allem mit dem, was jenseits des großen Teichs passiert.
Leider fehlen dem dritten Album von DEAD LORD die Übernummern á la „Hammer To The Heart“, „Hank“, „Onkalo“ oder „Ruins“, aber es bleibt abzuwarten, wie gut sich die neuen Nummern live mausern, denn sind wir uns ehrlich: DEAD LORD sind eine Live Band, die Songs schreibt, um sie auf der Bühne zu entfesseln. Aus der Konserve muss „In Ignorance We Trust“ noch ein wenig reifen, fügt sich aber perfekt ins bisherige Schaffen der Schweden.
Tracklist „In Ignorance We Trust“:
1. Ignorance
2. Too Late
3. Reruns
4. Leave Me Be
5. The Glitch
6. Kill Them All
7. Never Die
8. Part Of Me
9. They!
10. Darker Times
Gesamtspielzeit: 40:52
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