Nach sage und schreibe 35 Jahren IRON MAIDEN veröffentlichten die Herren mit „The Book Of Souls“ ihr 16tes Werk als Doppel-Album. Zwei Jahre später hauen die Jungfrauen nun mit „The Book Of Souls: Live Chapter“ ihr gefühlt 45. Live-Album raus. Doch wenn „Live Chapter“ das Niveau von Veröffentlichungen wie „En Vivo!“, „Death On The Road“ oder „Rock In Rio“ halten kann, dann immer her damit!
Leider liegt mir nur die Audio-Version vor, doch die hat es mit 101 Minuten schon gewaltig in sich. Der Clou dabei: MAIDEN nahmen auf der ganzen Welt auf und stellten so eine umfangreiche Setlist mit allerlei Hits, Klassikern und Epen zusammen. Aber egal ob Donnington, Wacken, Rio De Janeiro oder Sydney, das Live-Album klingt wie aus einem Guss und wird dem Namen IRON MAIDEN mehr als gerecht. Mit „If Eternity Should Fail“ starten die Herren zwar relativ verhalten, doch schon da schreit Dickinson die legendären Worte „Scream for me…“ und sorgt schon jetzt für Gänsehaut. Zwar gibt es einen schönen Exkurs durch die mittlerweile unheimlich lange Discografie mit „Wrathchild“, „The Trooper“ oder das unvermeidbare Epos „Fear Of The Dark“, doch das Hauptaugenmerk liegt hier klarerweise auf der namensgebenden Veröffentlichung, die mit dem 14-Minüter „The Red And The Black“, „The Great Unknown“, „Speed Of Light“, dem Titeltrack und „Death Or Glory“ ausgiebig zelebriert wurde. Zum Schluss liefert die Jungfrau aber klarerweise die bekannten Rausschmeißer wie „Iron Maiden“, „The Number Of The Beast“ und „Wasted Years“.
Von glatt poliert oder modernem Sound keine Spur, hier wurde nahezu alles so original wie möglich belassen. Man hört die tobende Menge fast zu jeder Sekunde und die Instrumente klingen einfach live – so wie es eben sein soll. Dickinson mimt nach wie vor perfekt die Sirene, der Bass von Steve Harris scheppert wie eh und je und die drei Herren Gers, Smith und Murray riffen und solieren so wie es sich für eine Live-Show der Briten gehört. Man kann die Jungs vor dem geistigen Auge förmlich posen und auf der Bühne abgehen sehen und sogar spüren.
Ein weiterer grandioser Release der eisernen Jungfrauen, der zeigt, dass die Herren noch lange nicht zum alten Eisen gehören und so manch junger Truppe vormachen, wie man eine richtige Live-Show zu spielen hat. So bleiben uns die legendären Männer hoffentlich noch lange erhalten und warten nicht wieder fünf Jahre bis zum nächsten Album.
Tracklist „The Book Of Souls“:
1. If Eternity Should Fail
2. Speed Of Light
3. Wrathchild
4. Children Of The Damned
5. Death Or Glory
6. The Red And The Black
7. The Trooper
8. Powerslave
9. The Great Unknown
10. The Book Of Souls
11. Fear Of The Dark
12. Iron Maiden
13. The Number Of The Beast
14. Blood Brothers
15. Wasted Years
Gesamtspielzeit: 101:02
