A Decade Of Destruction Vol. 1
(Metal)
Label: Eleven Seven
Format: (Best-Of)
Release: 2017
Die Überflieger FIVE FINGER DEATH PUNCH hauen passend zur kommenden Tour nun mit „A Decade Of Destruction“ ihr erstes Best Of raus, wobei bei näherer Betrachtung die Platte von der Songauswahl her relativ merkwürdig anmutet um als Best Of bezeichnet zu werden.
Zuerst stechen natürlich die beiden neuen Tracks ins Auge, wobei „Trouble“ bereits veröffentlicht wurde und sofort in den Single-Charts von Spotify einschlug wie eine Bombe. Der nächste Hit der Herren aus Las Vegas also. Nüchtern betrachtet legen Ivan Moody und seine Krawallbrüder hier nur erneut einen Track nach Schema-F hin. Groovend heftiger Anfang, eingängige Bridge und ein lascher Refrain, Badass-Attitüde inklusive. Das konntet ihr doch schon besser! „Gone Away“ ist das perfekte Gegenstück. Eine Powerballade im Sinne von „Remember“, „Far From Home“ oder, und vor allem „Battle Born“, welche sich allesamt auch auf dieser Platte befinden. Der Track gefällt mir deutlich besser als „Trouble“, zeigt Ivan emotional und stimmlich bestens dabei, jedoch auch hier tönt einiges recht bekannt.
Was sonst noch auffällt ist, dass „A Decade Of Destruction“ für den Titel relativ softes Material liefert. Neben den gleich vier genannten Balladen, zu denen sich noch „Wrong Side Of Heaven“ und der Bonus Track „I Apologize“ vom letzten Werk „Got Your Six“ gesellt, gibt es nämlich noch die beiden – zugegeben genialen – Cover „House Of The Rising Sun“ und „Bad Company“ als weitere relativ softe Nummern zu hören. Somit haben wir bereits acht Songs der zarteren Seite von 5FDP, denen sich aber das ultragroovende „Lift Me Up“ mit Rob Halford an den Gastvocals, „The Bleeding“, „Under“ und das kreative „Jeckyll And Hyde“ stellen.
Klar, „A Decade Of Destruction“ stellt einen guten Überblick über das Schaffen der Amis dar, doch wo zur Hölle ist der wohl bekannteste Hit neben „Bad Company“ namens „Hard To See“ oder auch „No One Gets Left Behind“ und „My Own Hell“ geblieben? Wirklich repräsentativ ist diese Veröffentlichung eigentlich mit sechs Balladen, zwei neuen Songs sowie den beiden Covers nicht wirklich. „A Decade Of Destruction“ wirkt eher wie ein Zusammenstellung an Songs, die FIVE FINGER DEATH PUNCH aktuell einfach mehr mögen oder heute gerne live spielen – wobei dann „Hard To See“ trotzdem fehlt.
Nach zwei Jahren Studio-Abstinenz, was für 5FDP eine relativ lange Zeit ist, bekommen Fans zwei neue Songs und Neueinsteiger einen mehr oder weniger guten Überblick über deren Schaffen. So oder so soll das Ganze einfach auf die aktuellen Tour Aktivitäten aufmerksam machen und vielleicht etwas von der Negativ-Presse rund um die Entzugsgeschichte von Ivan vergessen lassen.
Tracklist „A Decade Of Destruction Vol.1“:
1. Trouble
2. Gone Away
3. Lift Me Up
4. Wash It All Away
5. Bad Company
6. Under And Over It
7. Wrong Side Of Heaven
8. House Of The Rising Sun
9. I Apologize
10. The Bleeding
11. Jekyll And Hyde
12. Remember Everything
13. Coming Down
14. My Nemesis
15. Battle Born
16. Far From Home
Gesamtspielzeit: 53:37