REBELLION - A Tragedy In Steel Pt. II: Shakespeare´s King Lear
REBELLION
A Tragedy In Steel Pt. II: Shakespeare´s King Lear
(Heavy Metal | Power Metal)

 


Label: Massacre Records
Format: (LP)

Release: 26.01.2018


Heathen you shall burn
God’s mercy you shall learnDemons And Madness

Die Teutonen von REBELLION haben es sich noch nie einfach gemacht und auch nach zahlreichen Besetzungswechsel – inklusive dem Abgang von Mitbegründer Uwe Lulis (Ex-GRAVE DIGGER) – nie aufgegeben. Nachdem man die „History Of Vikings“ Trilogie abschloss, wurde man nicht müde, weiter Konzept-Alben zu veröffentlichen. Doch dieses Mal haben sich Michael Seifert und Tomi Göttlich es sich zur Aufgabe gemacht, den Nachfolger ihres umjubelten Debüts „A Tragedy In Steel: Shakepeare´s Macbeth“ einzuspielen. Da Macbeth natürlich nie einen Nachfolger hatte, widmen sich REBELLION einfach einem anderen Drama von Shakespeare, nämlich King Lear.

Die Geschichte dazu kann und sollte man als Fan der Band zumindest auf Wikipedia überfliegen, denn so bekommt dieses Werk namens „A Tragedy In Steel Pt. II: Shakespeare´s King Lear“ gleich noch eine zusätzliche Dimension. Das traurige Konzept schlägt sich auch sofort im Sound der Band nieder. Das Album ist im Durchschnitt düsterer und zugleich auch langsamer als jeder Vorgänger. Aber keine Angst, Fans der Truppe bekommen die volle Bedienung, denn die ein oder andere Doublebass-Attacke gibt es dennoch und auch wenn REBELLION nie tiefgründiger klangen, steht vor allem knackige, heavy Gitarrenarbeit im Vordergrund. Dazu kommt, dass REBELLION seit langem wieder auf Overdubs und sonstige Nachbearbeitung verzichten und zudem auch die beiden Gitarren bewusst je auf Links und Rechts legen, während der Bass in der Mitte für Druck sorgt.

„A Fools Tale“ mutet zwar anfangs ungewohnt an, vor allem an Michaels getragenen Gesang zu cleanen, leicht folkloristischen Gitarren, muss man sich gewöhnen, denn dieser agiert hier definitiv außerhalb der Komfortzone, doch genau darum blüht der stimmgewaltige Mann auch so richtig auf. Schon hier regiert eine melancholische Stimmung, doch bald setzen die Heavy Metal Teutonen Riffs ein und man erkennt den Song als REBELLION Stampfer. „Dowerless Daughter“ hat dann schon einen flotteren Ansatz, teilweise rockige Riffs und geizt auch nicht an Intensität. Aber auch hier gibt es immer wieder ruhigere Parts und im Verlauf des Albums schleichen sich immer mehr gesprochene Parts und weitere Elemente, die die Konzept-Album-Atmosphäre stärken, ein. Das ebenfalls sehr getragene, stampfende „Thankless Child“ lebt dadurch voll auf und zeigt sich mit seiner Intensität als erstes großes Highlight, das einen enormen Spannungsbogen mitbringt. Dagegen stehen aber Doublebass-Power Metal Gewitter wie „Storm And Tempest“, das an RAGE erinnert, der flotte, melodische Brocken „Battle Song“ oder „Blood Against Blood“.

Man merkt, dass sich REBELLION wirklich Mühe gegeben haben, die tragische Geschichte um König Lear und seine Töchter in eine passende musikalische Version zu adaptieren. Die Band wirkt dadurch reifer, gefestigter und eingespielter denn je und vor allem kann Michael neue Facetten ausloten. So kommt man auch gegen Ende noch mit starken Songs daher, denn auch „Truth Shall Prevail“ lebt vom ausgewählten Theme und kündigt von der Stimmung her bereits das Finale „Farewell“ an. Dieses entpuppt sich als tragisches Epos mit Klavier, einem zuerst traurig tönenden Seifert. Das Ganze hat dezenten True Metal Charakter durch seinen tragischen Unterton, ehe Chöre, die auf dem Album auch ein wichtiger Faktor sind, erschallen und Michael immer weiter aus sich rausgeht. Theatralische Klavier- und Gitarren-Soli tun dann noch ihr übriges zu dieser Gänsehaut erzeugenden Power-Ballade.

Sicher war es ein mutiges Unterfangen, sich nun wieder an ein Werk von Shakespeare zu wagen, nachdem man vor über 15 Jahren mit Macbeth gewaltig einschlug. Doch REBELLION haben es erneut geschafft, ein spannendes, starkes Werk, das trotz einiger umgedrehter Schrauben, alle nötigen Trademarks und Stärken der Teutonen mitbringt, zu erschaffen. Fans des teutonischen Heavy Metal werden mit diesem tiefen Epos ihre Freude haben.


Tracklist „A Tragedy In Steel Pt. II: Shakespeare´s King Lear„:
1. A Fool´s Tale
2. Dowerless Daughter
3. Thankless Child
4. Stand Up For Bastards
5. Storm And Tempest
6. Demons Of Madness
7. The Mad Shall Lead The Blind
8. Black Is The World
9. Battle Song
10. Blood Against Blood
11. Truth Shall Prevail
12. Farewell
Gesamtspielzeit: 63:42


www.rebellion-metal.de

 

REBELLION - Arise - From Ginnugagap To Ragnarök - The History Of The Vikings Volume III
REBELLION – A Tragedy In Steel Pt. II: Shakespeare´s King Lear
LineUp:
Michael Seifert
Oliver Geibig
Tomi Göttlich
Stephan Karut
Tommy Telkemeier
6.5
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