Legend Of Valley Doom Pt. 2
(Power Metal | Metal Opera)
Label: Crime Records
Format: (LP)
Release: 2018
Der Norweger Marius Danielsen ist wohl den wenigsten ein Begriff, doch der Mann hat für sein VALLEY OF DOOM Projekt zahlreiche überaus bekannte Musiker mit ins Boot holen können. Schon beim ersten Teil der Trilogie mischten vor knapp drei Jahren Mark Boals (VINDICTIV, Ex-ROYAL HUNT, Ex-IRON MASK), Tim Ripper Owens (Ex-JUDAS PRIEST) oder Edu Falashi (Ex-ANGRA) mit. Doch bei seinem zweiten Teil konnte er sich nicht nur qualitativ, sondern auch mit einer Riege an genialen Musikern aus erster und zweite Reihe steigern. Neben Tim, der erneut mitmischt, sind es hier Namen wie Michael Kiske (HELLOWEEN), Olaf Hayer (Ex-DIONYSUS, Ex-LUCA TURILLI), Blaze Bayle (Ex-IRON MAIDEN), Michele Luppi (SECRET SPHERE, Ex-VISION DIVINE), Mathias Blad (FALCONER), Ja Thore Grefstad (SAINT DEAMON) und Daniel Heiman (Ex-LOST HORIZON, HARMONY) die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Aber auch neben der genialen Sängerriege gibt es noch Musiker von STRATOVARIUS, PRIMAL FEAR, EDGY, EVERGREY, HAMMERFALL, MASTERPLAN, BLACK SABBATH oder POWER QUEST zu finden.
Musikalisch bewegt sich Marius auf bekannten, aber perfekt ausgearbeiteten Metal Oper Pfaden zwischen Bombast (RHAPSODY), Speed (BLIND GUARDIAN, GAMMA RAY) Melodie (HELLOWEEN) und Spielspaß (DRAGONFORCE, GLORYHAMMER). Und so startet man gleich atmosphärisch und mit einem Erzähler in das neue Abenteuer, das nahtlos an den ersten Teil in dem König Thorgrgan in der Schlacht gegen den Dark Lord fiel, somit seinem Volk aber die Flucht nach Eunomia ermöglichte, anschließt. Flockig mit Akustikgitarre und dramatischen Tönen werden wir in die Geschichte eingeführt, ehe „Rise Of The Dark Empire“ ganz in der Tradition der ersten AVANTASIA Alben mit viel Power, Spielfreude und eingängigen Melodien in die Welt von Valley Doom einlädt. Die Duette sind jetzt schon genial, Marius singt auch selbst nicht schlecht, wie wir von DARKEST SINS wissen und spätestens beim Refrain sollten Power/True Metal Fans dahinschmelzen. Danach gibt es eine Verschnaufpause in Form des Zwischenstücks „Gates Of Eunomia“, bei dem mit minimalen Mitteln eine Fantasy-Stimmung aufgebaut wird und zwei Sänger, die ich hier leider nicht identifizieren kann, für Gänsehaut sorgen. Apropos Gänsehaut: Mathias Blad veredelt als Barde das folgende „Tower Of Knowledge“ und erzählt mit gefühlvoller Stimme nochmal die Story des Vorängers bei Lagerfeueratmosphäre und einem kleinen Verweis auf MANOWAR – „if you don´t believe, you can just leave!“.
Wer sich dann nach mehr Action und Speed sehnt, der wird mit dem epischen „Visions Of The Night“ und donnernder Doublebass sicher glücklich. Auch hier funktioniert der Wechselgesang verschiedener Protagonisten wunderbar und man wird immer weiter in die Fantasy-Welt hineingezogen in der es nun gilt die sieben magischen Waffen zu finden um den Dark Lord zu vernichten. Dazu müssen wir durch das dramatisch-doomige „Crystal Mountains“, das aber im Verlauf der sieben Minuten auch mal Gas gibt, geniale Soli mitbringt und den Spannungsbogen enorm hoch hält. Blaze Bayley erfreut uns im hochmelodischen „By The Dragon´s Breath“. Danach wird es mit dem Ripper, der eine geniale Leistung abliefert und auch wieder unter die Haut geht, etwas kitschig, denn die Hymne „Under The Silver Moon“ erinnert etwas an einen Mix aus Weihnachtssong und „We Are The World“, doch irgendwie meine ich das gar nicht so negativ, wie es klingen mag, denn die monumentalen Chöre gefallen und Tim sowie der Rest der Crew machen diese Stück zu etwas ganz Besonderem. Danach gibt es aber die wohl größte Überraschung, denn „Angel Of Light“ ist die logische Weiterführung der ersten beiden Metal Opera Alben. High-Speed Power Metal mit den besten Melodien, die das Genre seit langem hervorgebracht hat und einem Duett von Kiske und Heiman, das einfach nur zum Niederknien ist. Aber auch die nächste und mit neun Minuten längste Hymne, ist dank Olaf Hayer ein weiteres Highlight, ehe Michele Luppi als „Ancient God“ nochmal einen drauf setzt und im Finale mit seiner eindringlich hohen Stimme nochmal wach rüttelt. Den Abschluss macht dann das ruhige und auf den letzten Teil vorbereitende Arie „We Stand Together“, das natürlich nochmal vor Kitsch nur so trieft.
Fans der Metal Oper, vor allem den Anfängen von AVANTASIA und allen Trademarks die da dazugehören, werden hier eine kleine bis große Überraschung erfahren. Neu ist hier nichts, doch das Genre fast in Perfektion mit motivierten Sängern, einer Starriege, die sich sehen und hören lassen kann und unüberhörbarem Herzblut von Marius Danielsen, der Lust auf den dritten Teil macht.
Tracklist „Legend Of Valley Doom Pt. 2 „:
1. King Thorgan´s Hymn
2. Rise Of The Dark Empire
3. Gates Of Eunomia
4. Tower Of Knowledge
5. Visions Of The Night
6. Crystal Mountains
7. By The Dragon´s Breath
8. Under The Silver Moon
9. Angel Of Light
10. Princess Lariana´s Forest
11. Temple Of The Ancient God
12. We Stand Together
Gesamtspielzeit: 71:52