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HOLDING ABSENCE
Holding Absence
(Postcore)

 


Label: Sharptone Records
Format: (LP)

Release: 2019


Zunächst muss man gleich die Produktion des Debüts von HOLDING ABSENCE loben, die auf einen Titel für ihr erstes Album verzichten, denn der Mix aus Post-Core/Rock, Shoegaze und weiteren Elementen ist durchaus fett und transparent ausgefallen. So einen Sound hört man bei Newcomern selten bis nie.

Doch was kann das Debüt der Jungs aus Cardiff? Das Intro macht schon mal neugierig. Hier regiert bereits der Postcore, ohne dass auch nur ein Riff gespielt wird. Doch diese ballern beim sehr kontrastreichen Opener „Perish“ kurz darauf auch schon los, doch man nimmt das Tempo und die Härte bewusst immer wieder raus, wodurch Fronter Lucas Woodland viel Raum für emotionale Vocals bekommt, und der gefühlvolle Unterton bleibt auch in den härteren Parts stets erhalten. Generell setzt man sehr viel auf Emotionen und Effekthascherei, denn pathetische Live-Videos mit Pyros, opulenter Lichtshow und Slomo-Parts sind jetzt schon vorprogrammiert. Doch nicht nur Pathos spielt eine Rolle, auch Eingängigkeit ist den Walisern wichtig, wie die Hitkandidaten „Like A Shadow“, das heavy tönende „To Fall Asleep“ und das überaus hymnische „Monochrome“ demonstrieren, die sich zum Mitsingen anbieten, und dank gut gewählter Vocallines und einprägsamen Synthie-Melodien bald ins Ohr gehen. Zudem bemüht sich der Mann am Micro wirklich, viel über seine Stimme zu transportieren und möglichst viele Facetten auszuprobieren, was ihm auch bestens gelingt. Nur bei der schönen Piano-Ballade „Marigold“ vermag er meiner Meinung nach nicht das ganze Potential auszuschöpfen. Ansonsten machen HOLDING ABSENCE eigentlich auf den einzelnen Songs nicht wirklich etwas falsch, denn die Jungs haben starke Riffs, nicht minder gute Melodien und einen talentierten Sänger. Warum wurmt mich das Debüt aber dann doch irgendwo? Ganz einfach, die Effekthascherei mag für drei oder vier Songs funktionieren, doch wenn man diese Formel über ein ganzes Album anwendet, nutzt sich das doch etwas ab, und es wirkt doch recht schnell aufgesetzt und kalkuliert, was schade ist, denn gerade in dem Genre des Post-Rock/Metal/Core sollte man definitiv nicht auf Berechenbarkeit setzen. Interessanterweise funktioniert das in „Last Of The Evening Light“, bei dem die Band zwischendurch auch mit heftigen Attacken eskaliert, dann doch recht gut.

Im Grunde ist HOLDING ABSENCE mit ihrem Debüt schon ein wirklich starkes Teil gelungen, das aber etwas zu glatt poliert und kalkuliert ist. Wenn die Jungs im nächsten Anlauf etwas weniger gezwungen arbeiten, könnte uns ein wahres Highlight erwarten.

 


Tracklist „Holding Absence“:
1. Perish
2. Your Love (Has Ruined My Life)
3. Like A Shadow
4. You Are Everything
5. Marigold
6. To Fall Asleep
7. Monochrome
8. A Godsend
9. Last Of The Evening Light
10. Purge
11. Wilt
Gesamtspielzeit: 47:22

 


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HOLDING ABSENCE – Holding Absence
7
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