Mit VERTILIZAR gibt es eine neue Alternative Rock Hoffnung in Österreich. Wir sprachen mit der Truppe über ihre zweite EP „Never Walk Alone“ und die ersten Erfolge der Newcomer.
Hi Jungs, könnt ihr euch kurz vorstellen, für die, die euch noch nicht kennen bzw. kurz erzählen wie VERTILIZAR geboren wurde?
Hallo, wir sind die oberösterreichische Post-Grunge/Alternative Metal Band Vertilizar bestehend aus:
Florian Wacha (Leadgitarre), Thomas Buchinger (Schlagzeug), Simon Hinterberger (Bass) und meiner Wenigkeit, Oliver Zinhobl (Gesang, Rhytmusgitarre). Unser Projekt gibt es seit Dezember 2017. Gegründet wurde die Band von Florian und Simon. Thomas und ich sind durch einen Aufruf via Facebook auf die Band aufmerksam geworden. Zu der Zeit waren Thomas und ich noch in der Band Ryotts tätig, wir wollten uns aber musikalisch weiterentwickeln. Anfangs noch als zweites Projekt gedacht fanden wir aber schnell heraus, dass es das nicht lange bleiben wird.
Jetzt stehen wir hier zwei Jahre später mit knapp 600.000 Streams auf Spotify, Auftritten mit namhaften Bands wie zB BAD OMENS, ANNISOKAY, JBO etc. und nicht zu vergessen mit unserer zweiten EP „Never Walk Alone“.
Mit „Never Walk Alone“ habt ihr bereits euer zweites Studio-Lebenszeichen abgegeben. Wie fühlt es sich an die Platte fertig zu haben?
Es ist ein überwältigendes Gefühl bei jeder CD die man veröffentlicht.
Es ist schön die Möglichkeit zu haben eine Idee oder einen Gedanken hörbar zu machen für die ganze Welt. Noch schöner ist es wenn die eigene Musik so positiv aufgenommen wird und Menschen sich damit identifizieren können. Das gibt uns die Motivation weiter zu machen und das zu tun was uns wirklich am Herzen liegt und Spaß macht.
Wie ist euer Name VERTILIZAR entstanden?
Den Bandnamen haben Florian und Simon ins Leben gerufen.
Sie verbinden immer vieles mit ihrem Hauptberuf. Dieses Unternehmen ist ein bekannter Landmaschinenhersteller. Unter anderem gibt es hier auch einen Fertilizierer (Besamungsgerät). Belustigt durch die Funktion haben sie den Namen etwas angepasst und voilá VERTILIZAR war geboren.
Wie lange habt ihr am Album gearbeitet und wie entstehen generell bei euch die Songs?
Für die zweite EP haben wir uns selbst ein Ziel gesetzt. Das Beste rauszuholen in so wenig Zeit wie möglich. Wir wollen unseren Fans etwas bieten und setzen hier gezielt auf permanenten Content, auch was neue Musik anbelangt. Derzeit sprudelt es sowieso nur so raus mit neuen Ideen, da ist das auch nicht wirklich schwer.
Die erste EP stammt hauptsächlich aus der Feder von Florian. Thomas und ich haben hier lyrisch etwas unterstützt aber mehr nicht. „Never Walk Alone“ wollten wir anders angehen.
Hier habe ich hauptsächlich die Grundriffs und den lyrischen Part übernommen. Für Leadgitarre, Bass und Schlagzeug hab ich zwar immer ein Grundkonzept im Kopf aber kreative Ideen und Umsetzung kommen immer von der dafür zuständigen Person, da lassen wir uns alle viel Freiraum.
Was wollt ihr mit dem Titel „Never Walk Alone“ ausdrücken und worum geht es in euren Texten?
„Never Walk Alone“ ist gleichzeitig unser Titeltrack auf der EP.
Hier geht es um Mobbing und um die Stärke der Musik. Egal was passiert, Musik hilft dir weiter zu kommen und derzeitigen Schmerz auszuschalten/auszusitzen.
Es ist nicht leicht ein Opfer von Mobbing zu sein, doch es gibt immer einen Weg hinaus und man darf sich von Menschen nicht unterkriegen lassen. Zeit vergeht, Menschen vergehen, Musik bleibt.
Bei „Bow Down“ geht es um die Digitalisierung und das Entfremden des Individuums Mensch. Wir leben in einer Welt die leider zu oft von der Realität abweicht. Menschen werden emotional immer kälter, spielen eine heile Welt vor. Ich hab das satt und hab das auf Papier gebracht. Leute, steht zu euren Emotionen. Es ist nicht schlimm anders zu sein wie der Mainstream. Ihr müsst nicht gewisse Ideale der heutigen Zeit entsprechen. Das macht auf Dauer kaputt.
Bei „Disarmed“ geht es um den Kampf mit den eigenen Dämonen und Laster. Die Idee kam uns wegen einer meiner Lieblingsserien „Supernatural“
In „Victory“ geht es um die Wiedersetzung der Oberen 10.000 und dass wir Menschen durchaus in der Lage sind Regime die uns gegen den Strich gehen zu stürzen.
So nach dem Motto „Was kann ich alleine schon dagegen ausrichten, fragte sich die gesamte Menschheit“.
Last but not least „Devour me“, wo ich über Depressionen spreche und diese niedergeschrieben habe. Es ist ein Kampf, jeden Tag aufs Neue mit seinen Gedanken zurecht zu kommen.
Wie passt da das Artwork dazu, bzw. was war die Idee dahinter?
Das Artwork sind gefaltete Hände von zwei Personen, diese symbolisieren die Zweisamkeit. Man ist nie alleine auf der Welt. Man kann sich immer aus einem noch so schweren Loch wieder rausziehen, sei es jetzt durch Menschen die einem viel bedeuten oder aber auch durch Musik.
Einflüsse sind doch einige hörbar, aber wer oder was hat euch so inspiriert, dass ihr euch entschlossen habt in Richtung Alternative Metal bzw. Post-Grunge zu gehen?
Puh gute Frage. Zu meinen Einflüssen hab ich mittlerweile zwei Spotify Playlisten 😛
Ich persönlich tendiere ja eher in die härtere Schiene höre aber auch durchaus ruhige Indiemusik also quer durch den Gemüsegarten von FIT FOR A KING, ERRA bis zu AVEC, BILDERBUCH ist da alles dabei xD
Das ist ja das Schöne, wir als Band hören so viele unterschiedliche Genres aber dennoch finden wir alle unseren gemeinsamen Nenner bei Post-Grunge und geben hier noch unsere eigene Note hinzu. Bands wie SEETHER, STAIND, BREAKING BENJAMIN haben unsere Jungend geprägt und diese Musik wollen wir in eigener Form in die Welt tragen.
Viele Bands starteten ja mit Cover-Songs, war das bei euch ähnlich – zumindest im Proberaum?
Wir haben bis Dato zwei Cover Nummern. Zum ersten „This Is The life” von AMY MCDONALD und zweitens “What About Us” von PINK. Ersteres ist derweilen unser erfolgreichster Song auf Spotify mit knapp 330.000 Streams also ja, wir haben auch mit Cover Nummern angefangen 😛 Natürlich soll das aber nicht zur Norm werden. Wir machen dann doch lieber unser eigenes Ding.
Ihr habt ja auch schon ein paar Live-Gigs hinter euch. Wie waren da die ersten Erfahrungen und was war davon bisher das größte Highlight?
Die ersten Erfahrungen waren chaotisch *lacht*. Vor allem beim ersten Auftritt am Metal Night Outbreak in Vorchdorf. Wir mussten uns erst einspielen, das wir hier schon reichlich Publikum hatten war für uns natürlich der Wahnsinn. Damit haben wir nicht gerechnet.
Mittlerweile sind wir eingespielt und können unser Set blind spielen, d.h. man kann sich mehr auf Show konzentrieren und Spaß haben mit seiner Fanbase die doch sehr rasch gewachsen ist in den zwei Jahren.
Die gößten Highlights bis jetzt sind bestimmt unsere Touren. Zum einen die Tour in CZ auch als Support von BAD OMENS oder aber auch unsere erste DE Tour die wir erst im Dezember hinter uns gebracht haben gemeinsam mit BURY ME ALIVE. Heuer kommen auch noch sehr spannende Festivals auf uns zu.
Was steht nach dem Release für 2020 noch an und wann kann man mit einem kompletten Album rechnen?
Wir sind permanent am Arbeiten. Sei es Marketing, Booking oder songtechnisch.
Nach unserem Release am 31.01. werden wir uns an neues Songmaterial schmeißen und ausarbeiten und erste Demos aufnehmen. Sommer und Herbst stehen wieder einige Veranstaltungen an wo wir uns vorbereiten werden um eine Top Show zu liefern.
Zeitgleich suchen wir auch nach einem Manager und nach einer Booking Agentur sollte das hier jemand lesen, wir sind bereit und offen für Gespräche.
Ein Album in 2020 wird sich nicht ausgehen aber mal schauen was 2021 alles passiert 😉
Gibt es Traum-Ziele, die ihr in den nächsten Jahren unbedingt erreichen wollt, oder geht jetzt mal alles Step-by-Step?
Wir setzten uns jedes Jahr Ziele die wir für das kommende Jahr erreichen wollen.
Dieses Jahr ist es einen Booker zu finden für mehr und größere Shows in 2021,
unsere Reichweite erhöhen neue Musik schreiben und ausarbeiten.
Natürlich setzt man sich auch Social Media-technisch Ziele die man erreichen möchte.
Wir haben uns auch als längerfristiges Ziel gesetzt das wir in einem Label Platz finden und längere Touren mit bekannteren Bands spielen. Gern würden wir auch auf größeren Festivals Platz finden. Wir haben viel vor, sind motiviert und permanent am Netzwerk aufbauen. Mal schauen was die nächsten Jahre passiert.
Und mit wem würdet ihr gerne auf Tour gehen, wenn ihr euch das aussuchen könntet?
Eine längere Tour mit BAD OMENS wäre cool, sind wirklich nette Kerle und machen Hammer Musik.
SEETHER, SKILLET, SKINDRED, CHEVELLE, STAIND – wäre schon klasse mal mit denen auf der Bühne zu stehen.
Danke für das Interview. Wollt ihr noch etwas loswerden?
Gerne, danke für die Möglichkeit. Wer uns und unsere Musik näher kennen lernen und unterstützen möchte, der kann das gerne tun.
Uns gibt’s auf so ziemlich jeder Online-Plattform.
Man kann uns auf Spotify, Apple Music, Deezer, Youtube, Facebook, Instagram und Twitter folgen, damit ihr auch alle aktuellen Daten von uns erhaltet.
Wer uns mal in seiner Umgebung Live erleben möchte kann uns jederzeit schreiben.
DANKE