Zweimal wurden AUGUST BURNS RED schon für einen Grammy nominiert – gut, mit solchen Infos hauen Promo-Zettel gerne um sich, als Europäer ist uns das im Normalfall schlicht und ergreifend wurscht. Wichtig ist, was die Jungs musikalisch zelebrieren, denn dass sich in den USA gerne mal für Europäer unhörbarer Schund zig mal verkauft, in den Charts läuft und man dort mit diesen Grammys nur so umsich schmeißt, ist ja nix Neues.
Erfolgreich sind die Jungs von AUGUST BURNS RED aber auch schon länger bei uns hierzulande. Dennoch muss ich nun bei „Guardians“ behaupten, dass hier ein Hypetrain irgendwie nicht im richtigen Bahnhof angekommen ist. Die Jungs zelebriern zwar einmal mehr astreinen, technisch gut gespielten und vor allem perfekt produzierten Metalcore, aber mehr halt auch nicht. Zig mal gehört und somit abgedroschen, ausgelutscht und irgendwie dadurch einfach irgendwie schon etwas fade rollt „Guardians“ relativ spurlos an einem vorbei.
Da zeigen KILLSWITCH ENGAGE, ALL THAT REMAINS oder auch PARKWAY DRIVE – die Truppen kann man mögen oder auch nicht – dass man im Genre durchaus noch etwas bewegen kann. Dabei beginnt man mit dem dramatisch gefingertappten „The Narrative“ mitsamt Riff- und Shout-Wucht, dass man durchaus seinem Status gerecht werden kann. Doch wer braucht heute noch diese 0815-Breakdowns? „Bones“ versucht es zumindest mit mehr Melodien und hymnischem Refrain, „Defender“ setzt weiterhin auf Dramaturgie und „Dismembered Memory“ walzt im Deathcore-Style alles in Grund und Boden.
Versteht mich nicht falsch, „Guardians“ ist ein technisch exzellentes Album, das eigentlich nicht viel falsch macht, außer dass es gut 10-15 Jahre zu spät kommt, denn das alles haben wir halt einfach schon zur Genüge gehört. Fans der Truppe oder Leute, die nicht genug vom Metal/Deathcore bekommen können, werden hier ihre wahre Freude haben, mir ist das halt einfach doch irgendwie zu kalkuliert.
Tracklist „Guardians“:
1. The Narrative
2. Bones
3. Paramount
4. Defender
5. Lighthouse
6. Dismembered Memory
7. Ties That Bind
8. Bloodletter
9. Extinct By Instinct
10. Empty Heaven
11. Three Fountains
Gesamtspielzeit: –