Ein Jahr mehr als üblich, nämlich drei, haben sich die (w)irren Schweden DEAD LORD Zeit gelassen, um ihr neues Boot vom Stapel zu lassen. Nach dem eher kauzigen „In Ignorance We Trust“ besinnen sich die Mannen um Hakim Krim auf das, was sie meiner Meinung nach am besten können – den großen THIN LIZZY huldigen, ohne dabei wie eine Kopie zu klingen.
Beim Personalbingo ist leider Olle Hedenstrom unter die Räder gekommen. Martin Nordin, der sich auch bei LUCIFER als fähiger Guitarerro bewiesen hat, wechselt von vier auf sechs Saiten – macht Sinn! Als Live-Tieftöner wird sich zukünftig ein Australier namens Ryan Kemp versuchen. Für die „Surrender“ Startaufstellung sei noch Produzent und Multitalent Robert Pehrsson erwähnt, in dessen Studio die Scheibe eingespielt wurde.
Thematisch nimmt sich Hakim wieder die Missstände in der Welt zur Brust, man höre „Evil Always Wins“ oder „Authority“, musikalisch feurern DEAD LORD wieder alle ihre Trademarks aus allen Rohren… heiße Gitarrensoli, die herrlichen LIZZY-esquen Double Leads, ein treibender Bass, als ob Mr. Lynott höchstselbst die dicken Saiten greifen würde. Highlight gleich zu Beginn und wohl bester Song auf „Surrender“ ist „Letter From Allen St.“ – dieser Song vereint alle zuvor aufgezählten Attribute. Eine Hommage par excellence! Ein kleines „Hab ich schon mal gehört!“ ist mir bei „Messin‘ up“ entfleucht, klingt es doch sehr ähnlich wie AUDREY HORNES „Out Of The City“.
DEAD LORD liefern… Sie liefern ihre bis dato beste Platte (wäre da nicht das partiell geniale Debüt). Sie liefern wohl DAS Classic Rock Album des Jahres. Und sie liefern auf „Surrender“ Gänsehaut, Grinser und diverse Ohrwürmer.
Tracklist „Surrender“:
1. Distance Over Time
2. Letter From Allen St.
3. Authority
4. Evil Always Wins
5. Messin’ Up
6. Dark End Of The Rainbow
7. Bridges
8. The Loner’s Ways
9. Gonna Get Me
10. Dystopia
Gesamtspielzeit: 37:16
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