Wer beim Einlegen vom Drittwerk der deutschen SOUBOUND bald an LORD OF THE LOST denken muss, der sollte wissen, dass das kein Zufall ist, denn die fette Produktion stammt von Chris Harms himself. Keine schlechte Wahl für die Gothic und Industrial Metaller, die mit „Addicted To Hell“ ein ambitioniertes und abwechslungsreiches Album abliefern.
Der Opener drückt gut, hat einen guten Groove, wenn auch einen etwas laschen Refrain, aber macht Spaß. Einen cooleren Chorus und an CREMATORY erinnernde Synthies und Keys hat dann das gleich darauf folgende „March March“, das vom Rhythmus her seinem Namen alle Ehre macht und mit aggressivem Finale überrascht. So wechselt man zwischen heavy, poppig, rockig und tanzbar, aber stets mit coolen Beats, bewusst sterilen Industrial Sounds und einprägsamen Vocallines vom unglaublich vielseitigen Fronter Johnny Stecker. Warum das Album im Gesamteindruck so düster daher kommt erklärt die Band mit dem Konzept von „Addicted To Hell“, das die Abgründe der menschlichen Psyche zu ergründen versucht. Themen wie Selbstzerstörung, Narzissmus und Kampf gegen Depressionen lassen aber doch auch etwas Licht in den Schatten des abwechslungsreichen Sounds von SOULBOUND zu. So wirkt „Toxic“ trotz allem positiver, „Undone“ geht als hymnischer Instant-Hit durch, das etwas an die New Metal-Bewegung erinnernde „The Beast“ sorgt zusätzlich für Spannung und „Alive“ macht den Genreveteranen DEATHSTARS im letzten Drittel direkt Konkurrenz. Dafür überrascht das düster-melancholische „Sucker´s Place“ im Anschluss noch mit Verweisen auf die FARMER BOYS.
SOULBOUND sind für mich eine kleine Überraschung des Genres und bieten auf „Addicted To Hell“ trotz des etwas laschen Openers ein wirklich gelungenes Album voller Hits, Hymnen und tiefgründigen Themen, die zum Entdecken einladen. Und als wäre diese kleine Wundertüte noch nicht genug, gibt es noch eine Bonus CD mit Akustik-Songs, Remixes, Covers und Live-Nummern zu entdecken.
Tracklist „Addicted To Hell“:
1. Addicted To Hell
2. March March
3. Toxic
4. Fuck You
5. Undone
6. Devil
7. The Beast
8. Crash And Burn TicToc
9. Alive
10. Suckers Place
11. Fire It Up
12. Addicted To Hell (Acoustic Live)
13. Halloween (Acoustic Live)
14. Rising Sun Vol. 2 (Acoustic Live)
15. Beast (Acoustic Live)
16. Crash And Burn (Acoustic Live)
17. One Million Stars (Acoustic Live)
18. Rising Sun (Acoustic Live)
19. Undone (PARASITE INC.)
20. Fuck You (NEON WIRED)
21. Words (BURDEN OF LIFE)
22. Halloween (HARPYIE)
Gesamtspielzeit: 95:20
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