Auch wenn der Bandname SILENT WINTER eher wie eine düstere Gothic oder Doom Kapelle klingt, können sich Happy Power Metal Fans hier auf ein kleines Meisterwerk der Spielfreude freuen. Außerdem dürfen sich Genrefans wundern, dass man es mit „Empires Of Sins“ erst mit einem Zweitling der griechischen Herren zu tun hat.
Das liegt daran, dass die Südländer es bereits in den 90ern für ein paar Jahre versuchten, nach ein paar Demos aber 2001 wieder die Reißleine zogen. Warum es sich die Truppe rund um Energiebündel Mike Livas (ZiX, TIMO TOLKKI, CRUSADE OF STEEL) 17 Jahre später nochmal überlegt hat, weiß ich zwar nicht, aber wenn ich von dem, mir vorliegenden Material ausgehe, dann bin ich einfach froh.
„Gates Of Fire“ startet mit FREEDOM CALL Chören, leitet das Album furios ein und zollt Leonidas´ 300 wunderbar Tribut. Wenn Mike, der sich am Micro ziemlich ins Zeug legt, mit der Stimme raufgeht, dann überrascht es auch nicht, dass der Mann auch die HELLOWEEN Cover Band KEEPERS OF JERICHO betreibt. Bei „Wings Of Destiniy“ kommen auch die US-Metal Stars RIOT ins Spiel. So machen die verspielten Riffs, die eingängigen Melodien und die hymnischen Refrains eine Menge Spaß. Apropos Spaß; egal ob das hymnisch-rockige „Shout“, der HELLOWEEN-Doublebass-Hit „Mirror, Mirror” oder die Fantasy-Happy-Power Metal Hymne „Dragons Dance“, das Material macht einfach Laune und zaubert sofort ein Lächeln in die Gesichter.
Aber auch das düstere und heavier tönende Heavy Metal-Geballer „Hunters Oath”, das irgendwo zwischen REBLLION und WIZARD agiert, darf ebenso wenig wie der schwermütige ICED EARTH / JUDAS PRIEST Mix „Where The Rivers Flows“ unterschätzt werden. Beim längsten Stück und Titeltrack kommt beim episch angelegten Songaufbau zudem auch noch neuere IRON MAIDEN ins Spiel. Abgeschlossen wird das Ganze dann noch von dem unterhaltsamen BELINDA CARLISLE Cover „Leave A Light On“.
Neben THORIUM und TIMELES HAUNT schon die dritte grandiose Neuentdeckung am Power Metal Sektor 2021 – und mit POETICA habe ich schon bald den nächsten Anwärter für den Newcomer des Jahres im Angebot, aber dazu ein anderes Mal mehr. SILENT WINTER vereinen auf „Empire Of Sins“ mühelos das Beste aus dreier Welten. Egal ob man auf europäischen Happy-Power Metal, auf US-Metal oder die NWOBHM steht, hier ist für jeden etwas dabei.
Tracklist „Empire Of Sins“:
1. Gates Of Fire
2. Wings Of Destiny
3. Shout
4. Mirror
5. Hunters Oath
6. Where The River Flows
7. Dragons Dance
8. Empire Of Sins
9. Leave A Light On (BELINDA CARLISLE)
Gesamtspielzeit: 50:45