Wild North West
(Melodic Black Metal)
Label: Indie Recordings
Format: (LP)
Release: 30.04.2021
2004 aus der Asche der legendären WINDIR entstand VREID, und die Melodic Black Metal Band produzierte seither eifrig Alben und konnte auch live stets überzeugen. Kürzlich erschien der bereits neunte Longplayer der Norweger mit dem Titel „Wild North West“, und man darf gespannt sein, wie wild es da wirklich zur Sache geht.
Beinahe ein bisschen orientalisch angehaucht ist der Beginn des Openers und zugleich Titeltracks „Wild North West“, was irgendwie gar nicht so ganz zur Thematik passt, aber sehr angenehm anzuhören ist. Darauf folgen druckvolle Rhythmen mit intensivem Growling, die jedoch von einigen melodischen Parts und ideenreichen Gitarrensoli unterbrochen werden. Rasant gespielt mit bösartigem Growling ist das nachfolgende „Wolves At Sea“, aber auch hier lockert ein Instrumentalteil das Ganze zwischendurch auf. Bei „The Morning Red“ wird ein völlig anderer Weg eingeschlagen. Hier wird viel Tempo herausgenommen und gesanglich liegt der Fokus auf den cleanen Vocals, die nur von spärlichen Growls ergänzt werden. Ähnlich beginnt auch „Shadows Of Aurora“, doch daraus entwickelt sich durch temporeiche Riffs und Drums ein wilder Galopp durch die Gehörgänge. „Spikes Of God“ klingt nach absoluter Bösartigkeit, und als Gegensatz dazu schlägt man bei „Dazed And Reduced“ erneut sanftere Töne und Vocals an. Temporeich ist „Into The Mountains“, bei dem neben einem Duett aus Growls und cleanem Gesang auch eine Kinderstimme vernehmbar wird. Orgelspiel umrahmt das abschließende „Shadowland“, bei dem man noch einmal die verschiedenen Facetten des zuvor Gehörten erleben kann, womit sich ein perfektes Finale ergibt.
VREID bieten auf diesem Album viel Abwechslung! Teilweise bekommt man musikgewordene Brutalität zu hören, dann wieder viel Klangvolles. Oft ist die Spielweise ein regelrechter Schweinsgalopp, dann wieder von langsamerer Machart. Auch gesanglich werden unterschiedliche Wege gegangen, und kurzzeitig finden sich neben den aggressiven Growls auch cleane Gesänge. Man bekommt viel virtuoses Gitarrenspiel zu hören, das einiges an Härte herausnimmt, und wer es gerne variantenreich mag, der sollte bei „Wild North West“ ein Ohr riskieren.
Tracklist „Wild North West“:
- Wild North West
- Wolves At Sea
- The Morning Red
- Shadows Of Aurora
- Spikes Of God
- Dazed And Reduced
- Into The Mountains
- Shadowland
Gesamtspielzeit: 49:23