Dystopia Et Disturbia MMXXI
(Black Metal | Industrial Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP) | (Re-Release)
Release: 2011 | 2021
break all the strings,
cut them to their midst,
break the yoke, deliver the spirit from all torment Dystopia Et Disturbia
Nur knapp ein Jahr nach „Blackcrowned Majesty“ schießt das Black Industrial Cybercore-Kommando TRISTWOOD schon wieder eine auf 50 Einheiten limitierte CD-Veröffentlichung nach. Diesmal handelt es sich aber um kein neues Album, sondern um die erstmalige Veröffentlichung des 2010 ausschließlich als Download über das Netlabel Asiluum Arts erschienenen Albums „Dystopia Et Disturbia” auf CD. Und die Jungs haben nicht bloß das Album auf CD gepresst, sondern sich definitiv nicht lumpen lassen was Bonustracks angeht. Neben einem exklusiven Song aus der Aufnahmesession für „Dystopia Et Disturbia“ hat man auch die ersten Demoaufnahmen, die unter dem Namen TRISTWOOD zwischen 2001 und 2003, also noch vor ihrer ersten EP „Fragments Of The Mechanical Unbecoming“, entstanden sind, mit drauf gepackt.
Los geht’s mit dem Titeltrack, der gleich mal mit technoiden Klängen startet. Im Gegensatz zum aktuell recht old-schooligen Sound, wie man ihn auf „Blackcrowned Majesty“ geboten bekommt, klangen TRISTWOOD zwischen 2003 und 2010 aufgrund ihrer Mischung aus brutalem Death/Black und beinahe tanzbaren Industrial/Techno Elementen außerordentlich futuristisch und modern. Wenn man sich vorstellt, dass sich BEHEMOTH und NILE zusammen mit MINISTRY und DIE KRUPPS im Studio verschanzen, dann hat man eine ungefähre Vorstellung vom Sound, der uns hier erwartet. Spätestens mit dem Vorgängeralbum „The Delphic Doctrine“ waren TRISTWOOD spielerisch zu absoluter Bestform aufgelaufen, gleichzeitig musikalisch aber auch immer brutaler geworden. Dies setzt sich zum Teil auch auf „Dystopia Et Disturbia”, welches in den Liner Notes als “dark twin sister” von “The Delphic Doctrine” bezeichnet wird, fort. Trotzdem wird hier meines Erachtens noch eine Spur mehr Wert auf Variabilität gelegt, auch die Techno-Elemente sind innerhalb der Songs präsenter, z.B. bei „The New Acid Bath“. Anderenorts setzt man noch mehr auf pure Raserei. Die Scheibe sorgt definitiv für Sturmfrisuren, wenn man den Boxen der heimischen Anlage zu nahe kommt, doch genau diese Mischung lässt „Dystopia Et Disturbia” niemals langweilig werden.
Auch die exklusiv auf der CD-Version enthaltenen Bonusstücke lohnen sich definitiv, das ultrabrutale „Storm Code“ wurde ja im Zuge der Aufnahmesession für das Album aufgenommen und fügt sich nahtlos zwischen den anderen Tracks ein und auch die Demosongs wissen durchaus zu überzeugen. Zum Teil instrumental, teils aber auch mit Gesang, zeigen sie die musikalische Entwicklung von TRISTWOOD hin zu ihrer ersten Veröffentlichung „Fragments Of The Mechanical Unbecoming“. Auf diesen alten Stücken entfesselt man zwar noch nicht diesen ultrabrutalen „Wall of Sound“ wie auf den folgenden Scheiben, kann aber vor allem mit außerordentlich interessanter und abwechslungsreicher Gitarrenarbeit, die auf den Songs sehr gut zum Tragen kommt, punkten. Auch diese kalte, technoide Atmosphäre, wie man sie vor allem von früheren Veröffentlichungen von TRISTWOOD kennt, zeigt sich hier bereits in Ansätzen.
Alles in allem haben uns TRISTWOOD mit „Dystopia Et Disturbia MMXXI“ ein wirklich fettes Package geschnürt, welches weit mehr als nur die physische Veröffentlichung ihres 2010er Albums darstellt. Wer sich auch die Bonustracks sichern möchte, muss sich die auf die 50 Einheiten limitierte CD-Ausgabe holen, wem „Dystopia Et Disturbia” alleine reicht, der wird auch bei der als Download angebotenen Variante auf Bandcamp fündig.
Tracklist „Dystopia Et Disturbia MMXXI“:
1. Dystopia Et Disturbia
2. Volcanus
3. Irreversible (Monument VII)
4. Terra Incognita
5. Chamaelicon Bizarre
6. The Black Room
7. The New Acid Bath
8. Storm Code (exclusive CD Bonus Track from the Dystopia Sessions)
9. Jythand (2004)
10. Symbiosis
11. Progress Chaos Primitivity
12. Insignificance
13. The Sanctuary Of The Darkest Aberrations
14. Cultic Desecration Of Darkness
15. A Stream Of Deadly Shadows
16. Proto – Vortex
17. Lava
Gesamtspielzeit: 53:37
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