Und da sind sie wieder! Auf die kreativen Thrash-Maniacs von GODSLAVE ist halt Verlass. Und so gibt es weiterhin alle zwei, drei Jahre ein neues Album, wobei die Deutschen zwischendurch auch alles andere als faul sind und immer wieder kleinere Releases rausballern. „Positive Aggressive“ ist nun schon das sechste Album in knapp 14 Jahren, und das hat es wieder gehörig in sich.
Wie gehabt erwartet uns gutes altes Thrash Geballer, inspiriert von der BayArea, aber auch den deutschen BigFour, ohne je jemanden zu kopieren. Dazu sind die Jungs aber auch zu mutig, denn schon das furiose Geballer von „How About NO“ weiß nicht nur zu überzeugen, sondern überrascht sogleich mit BLIND GUARDIAN-artigen Leads sowie Gast-Backings von Britta Görtz (CRITICAL MESS, Ex-CRIPPER) und bietet sich mit seinen „No“-Shouts als neue Live-Hymne an. Auch das US-Thrash Gebolze „Positive Aggressive“ gefällt mit seiner Dynamik und coolen Rhythmen sofort. Die hohen, oft hysterischen Screams von Slavegrunter Thomas A Pickard, die schön Old-School daherkommen, bleiben zwar Geschmackssache, passen aber wunderbar ins Gesamtbild. Da es auch seit fünf Jahren keine Umbesetzung mehr gab, klingen GODSLAVE noch mehr als Einheit und eingespielter denn je. Die Songs wirken so verdammt durchdacht und knackig, aber auch frisch und spritzig, wie es sich für das Genre gehört.
Auch ein loses Konzept gibt es wieder. So wollen die Jungs mit jedem Text sagen: Auch wenn es um Aggression geht, versuche dich unter Kontrolle zu bekommen. Will man mit Aggression nur alles zerstören, oder daraus auch etwas Neues schaffen?
Auch auf Abwechslung wird geachtet, so stampft „Straigh Fire Zone“ gekonnt vor sich hin, ist aber durchzogen mit coolen Spielereien, Details und dezenten Melodien, das flotte „Show Me Your Scars“ sollte eher ins Speed Metal Genre und zeigt weiter neue und hymnische Seiten der Truppe, sowie einen überraschenden Cello-Einsatz und „King Kortex“ geht sogar in Richtung Power Metal. Aber egal, welches Experiment man eingeht, oder wieviele Melodien zum Einsatz kommen, die Saarländer bleiben stets aggressiv, energisch und den Thrash-Wurzeln treu. „From Driven“ schielt dann noch in Richtung KREATOR, „I Am What I Am“ ist ein wunderbares Statement und groovt ganz gut, ehe „Final Chapters First“ das Album überaus hymnisch abschließt und etwas an RAGE erinnert.
Full Speed ahead! Kaum zu glauben, dass sich GODLSAVE vergangenes Jahr fast auflösten. Trotzdem, oder gerade deswegen liefern die Saarländer mit „Positive Aggressive“ ihr wahrscheinlich mutigstes, reifstes und bestes Album ab. An aufhören brauchen die Herren nun wahrlich nicht denken!
Tracklist „Positive Aggressive“:
1. How About No
2. Positive Aggressiv
3. Straight Fire Zone
4. From Driven
5. Flap Of A Wing
6. King Kortex
7. Show Me Your Scar
8. I Am What Is
9. See Me In A Crown
10. Final Chapters First
Gesamtspielzeit: 43:16