Nicht nur der REKKORDER erscheint eigenwillig, auch dass die Band, die vom Quintett zum Duo geschrumpft ist, hier zu einem Teil aus Deutschland und zum anderen Teil aus Kolumbien stammt. Gemeinsam machen Nina Lucia Medina Munoz und Bernd Bloedorn eine ganz eigene Art des rotzigen Alternative Rock, und das schon seit 2015.
„One“ ist nun der Nachfolger vom doch schon recht erfolgreichen Debüt „Breaking Silence“, das ein Jahr nach der Gründung erschien. Man hat sich also Zeit gelassen, möchte man meinen. Und so gibt es nun gleich 17 knackige Rocker mit allerlei Einflüssen. Die Tracks sind meist recht direkt, kommen gerne dreckig daher und bieten allerlei düstere Themen wie Verlangen, Sucht oder Selbstmord. Dementsprechend sind einige der Songs auch recht grunge’ig ausgefallen. Darum sind CREED und ALTER BRIDGE entfernt als Einfluss zu erahnen, aber auch der Nu Metal könnte in der Vergangenheit der beiden Protagonisten eine Rolle gespielt haben, erinnert so manch Riff, wenn auch etwas entschärft, an KORN oder LINKIN PARK. Dabei bleiben REKKORDER aber stets erdig am Boden und sind oft eher zufällig eingängig, denn mit Melodien geht man eigentlich doch recht sparsam um. Dazu gesellt sich ein kleiner Schuss Punk, Garage und sogar etwas Stoner.
Wer also auf erdigen, schmutzigen Rock mit der passenden Rockröhre in Form von Nina Lucia Medina Munoz steht, der ist bei REKKORDER an der richtigen Adresse. Schlechtes findet man hier zwar nicht, aber wirklich etwas Besonderes konnte ich auf „One“ leider auch nicht finden, dafür aber ein ehrliches, handwerklich solides und abwechslungsreiches Alternative Rock Album.
Tracklist „One“:
1. One
2. Sweet Control
3. Maryjane
4. Gravestone
5. Gasoline
6. Be Alright
7. Daylight’s Fading
8. Broken
9. End It All
10. Download
11. Sugar
12. Solamente
13. Dark Labyrinth
14. The Last Walk
15. Raindrops
16. Dumb Misery
17. Lass Los
Gesamtspielzeit: 58:20
