Existence Is Futile
(Symphonic Black Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 22.10.2021
The world is furled in tragedy
And outed from the madding crowd
Hurdles bless our destinyNecromantic Fantasies
Unglaublich, aber die einst als Black Metaller gestarteten Briten von CRADLE OF FILTH sind schon bei ihrem 13. Album namens „Existence Is Futile“ angekommen. Seit „Cryptoriana – The Secdutiveness Of Decay” sind vier Jahre vergangen, so viel Zeit wie noch nie. Aber was macht jetzt eine Band, die in 30 Jahren, trotz einiger Besetzungswechsel (das LineUp ist seit 2014 überaus stabil), etliche Hochs und kaum spürbare Tiefs hatte und sowieso niemandem etwas beweisen muss? Etwa sich neu erfinden? Unwahrscheinlich. Back to the roots? Sicher interessant, aber unpassend. Also alle Trademarks und Stärken fokussieren und ein neues Meisterwerk schaffen? Natürlich die beste Option, aber nicht ganz einfach.
Dani Filth und seine Meute haben sich für einen Mittelweg entschieden und ein sehr heavy Werk angekündigt, aber auch weiter die symphonische Seite ausgebaut. So bekommen wir heftige Blast-, Speed-Attacken und Danis ultrafiese Vocals in allen Varianten serviert. Dazu einige recht derbe Riffs und allerlei Spielereien an den 6-Saitern von Rich Shaw (FIT TO WORK) und Ashok (INNER FEAR), aber eben auch eine Menge Bombast. Neben opulenten Orchestrationen, noch fetteren Chören und so manch filigranem Part am Piano, gibt es klarerweise auch ein paar weibliche Vocals, dieses Mal von Neuzugang Anabelle Iratni (DEVILMENT), die Lindsay Schoolcraft (ANTIQVA) ersetzt.
Also alles beim Alten möchte man meinen. Aber im Detail fällt dann schon einiges auf. COF legen ihren Fokus etwas mehr auf Bombast, Horror und Oper, was ja grundsätzlich gut ist, doch das Riffing hat sich dezent etwas geändert, lässt noch mehr Gothic und teilweise sogar Power Metal zu, die harten Elemente sind ebenso wie Dani selbst etwas weiter in den Hintergrund gerückt, sodass man eher das Gefühl hat bei einem brutalen THERION Song zu sein, als wirklich bei CRADLE OF FILTH. Aber keine Sorge, das soll nur eine kleine Information sein und keine Kritik, auch wenn ich mir eine etwas ruppigere Herangehensweise gewünscht hätte.
Empfohlen sind daher der Titeltrack, der einen wunderschönen Überblick über den Gesamtsound gibt, das brutale, aber auch hypnotisierende „Black Smoke Curloing From The Lips Of War“ bei dem Anabelle zeigt, dass sie absolut gut ins Gesamtbild passt und natürlich auch die übernommene Orchestration bestens handelt. Wer es atmosphärischer möchte, der nimmt das verträumte Horror-Spektakel „Discouse Between A Man And His Soul“, etwas in Richtung Old-School schwanken beim flotten Riffin die Briten bei „The Dying Of The Embers“ und zu guter Letzt sei noch das ausgefallene „Crawling King Chaos“, bei dem man fast an eine düstere Version von RHAPSODY denken muss.
Alles in allem ist „Existence Is Futile“ ein starkes und durch und durch mit allen Trademarks von CRADLE OF FILTH getränktes Album, das trotz der Fülle an Bombast, Atmosphäre und Horror definitiv heavy genug ist, um alle Fans zufrieden zu stellen.
Tracklist „Cryptoriana – The Seductiveness Of Decay „:
1. The Fate of the World on Our Shoulders
2. Existential Terror
3. Necromantic Fantasies
4. Crawling King Chaos
5. Here Comes a Candle… (Infernal Lullaby)
6. Black Smoke Curling from the Lips Of War
7. Discourse Between a Man and His Soul
8. The Dying Of The Embers
9. Ashen Mortality
10. How Many Tears To Nurture A Rose?
11. Suffer Our Dominion
12. Us, Dark, Invincible
13. Sister Of The Mist (Bonus)
14. Unleash The Helion (Bonus)
Gesamtspielzeit: 70:17