Dark Connection
(Power Metal | Heavy Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 29.10.2021
Och ne, noch so ein Retro-Future Album“, dachte ich mir, als ich das Artwork zur dritten Platte von BEAST IN BLACK erblickte. Mir gefiel der Neustart von Ex-BATTLE BEAST Mastermind Anton Kabanen mit „Berserker“ eigentlich recht gut und auch der Nachfolger „From Hell With Love“ machte trotz Klischee-Overkill Spaß. Mit dem Drittwerk „Dark Connection“ habe ich nun aber eine kleine Krise.
Retro-Future wird seit dem Kino-Kurzfilmhit „Kung Fury“ ja im Metal auf und ab gespielt. BATTLE BEAST hat es ja schon getan, VICTORIOUS machte sich einen Spaß draus und auch DRAGONFROCE setzte zuletzt das hippe Element halbwegs geschmackvoll ein. BEAST IN BLACK wagt da jetzt aber den absoluten 80s Fallout. Synthies, platte 80er Texte mit Liebe, Sc-Fi und all dem was dazu gehört. Und das schrammt nicht nur regelmäßig an der Kitsch-Grenze, sondern schießt da auch gerne mal drüber hinaus.
Ja, „Dark Connection“ macht Spaß und ist im Kern stilistisch ein BIB Album mit all den bekannten Trademarks. Yannis zeigt sich stimmlich stark und abwechslungsreich wie auch schon auf den Vorgängeralben, die Band hat Spaß an ihrem Tun und die Soli und Riffs sind eine wahre Freude. Ruhige Momente sind gezielt eingesetzt und dienen als gekonnter Kontrast. Doch muss man für die Extra Portion Kitsch an Melodien, Lyrics und poppigen Rhythmen auf jeden Fall richtig aufgelegt sein. Und so spielen sich die Finnen technisch einwandfrei durch ein abwechslungsreiches Album aus Hymnen, Hitkandidaten und Stampfern mit allen nötigen Melodic Power Metal Trademarks, ohne großartig etwas Neues zu bringen oder wirklich zu überraschen. Schlecht ist das definitiv nicht und macht auch zeitweise richtig Spaß… dennoch schwingt da dieses große „ABER“ immer mit.
Spätestens bei den zwei wirklich gelungenen Cover-Songs versöhnen die Herren dann aber wieder. Das komplett durch die Power Metal Mangel genommene „Battle Hymns“ von MANOWAR erscheint in komplett neuem Gewand und bringt schon das eine oder andere Schmunzeln hervor, während MICHAEL JACKSON’S 90er Fingerzeig „They Don’t Care About Us“ bei dem Yannis komplett aufdreht, für echte Stimmung sorgt und in Zukunft auf jede Party-Metal Playlist sollte.
Fans der Vorgänger, die mit noch einer Lage mehr Kitsch kein Problem haben, greifen bedenkenlos zu. Wer bisher nichts mit der Truppe anfangen konnte, wird auch dieses Mal seine Probleme haben, sollte aber auf jeden Fall die Cover-Songs anchecken.
Tracklist „Dark Connection“:
1. Blade Runner
2. Bella Donna
3. Highway To Mars
4. Hardcore
5. One Night In Tokyo
6. Moonlight Rendezvous
7. Revengeance Machine
8. Dark New World
9. To the Last Drop of Blood
10. Broken Survivors
11. My Dystopi
12. Battle Hymn (MANOWAR)
13. They Don’t Care About Us (MICHAEL JACKSON)
Gesamtspielzeit: 59:17
www.facebook.com/beastinblackofficial