Egomania
(Melodic Metal | Power Metal)
Label: Nuclear Blast
Format: (LP)
Release: 17.10.2021
Auch wenn OVERSENSE bereits 2012 zusammengefunden haben, kann man die Bayern noch als Newcomer bezeichnen, erschien doch erst vor gut vier Jahren das Debüt „The Storyteller“ und dessen Nachfolger „Egomania“ steht nun in den Startlöchern. Dabei darf man sich von dem etwas eigenwilligen Artwork nicht abschrecken lassen, denn die Herren mitsamt Dame liefern ein starkes und angenehm frisches Melodic Metal Album ab, das Ausflüge in andere Genres nicht ausschließt.
Startet der Opener „Toast To The Devil” noch recht zahm als solider Melodic Rocker, fahren die Deutschen im Verlauf so einige Geschütze auf. Von bombastischen Hymnen wie „The Longing“ oder düsteren Krachern mit Gothic-Einschlag wie „Be“ bis hin zu Power Metal Krachern der Marke „Faith“. Letzterer erinnert stark an die flotten Hits von SONATA ARCTICA und wird zudem mit weiblichen Vocals von Ulli Perhonen (SNOW WHITE BLOOD) unterstützt. Hier gleicht kein Song dem anderen und doch zieht sich ein roter Faden durch das Album. Gekonnte Keyboardmelodien, einige Synthies und das angenehm tiefe Organ von Frontmann Danny Meyer, der auch die Keys und die Gitarre bedient, sind schon jetzt wichtige Trademarks, der noch jungen Truppe. Vor allem die Gothic-artige und doch sehr vielseitige Stimme bringt ein gutes Alleinstellungsmerkmal. Dass die Truppe auch Spaß am Schreiben ihrer Nummern hat, zeigt das moderne und vom Rhythmus her etwas an PAIN’s „Shout Your Mouth“ erinnernde „Rave In Hell“, das dementsprechend ein paar mehr elektronische Elemente mitbringt, aber auch gut rockt. Aber auch die ernste und hymnische Powerballade „Memories“ braucht sich nicht vor Genregrößen wie FIREWIND oder DYNAZTY nicht verstecken braucht.
Man hört OVERSENSE an, dass sie hungrig, motiviert und begabt sind in dem was sie tun. Außerdem überließen die Bayern auch nichts dem Zufall und holten sich niemand Geringeres als Olaf Reimere (AVANTASIA, KAMELOT, EPICA) und Miro Rodeberg (AVANTASIA, EDGUY, BRAINSTORM, RHAPSODY) ins Boot, und das kann sich auf jeden Fall hören lassen.
Wer auf motivierten und abwechslungsreichen Melodic (Power) Metal steht, der sollte OVERSENSE in Zukunft im Auge behalten. „Egomania“ ist schon ein fettes Ausrufezeichen der Truppe und lässt auf weitere Glanztaten hoffen.
Tracklist „Egomania“:
1. Toast To The Devil
2. The Longing
3. Be
4. My Ede
5. Tear Me Down
6. Love
7. Faith
8. Rave In Hell
9. Antisocial
10. Memories
11. Extinction
Gesamtspielzeit: 47:20