Interessiert an unseren inneren Dämonen

 


Don’t fear the Austrians!MDD


FEARANCY ist eine steirische Band, die seit einigen Jahren den Fans Des Melodic Death Metal bedienen. Demnächst erscheint das neue Album „Dæmonium“, das zum Teil bereits kürzlich beim Area 53 Festival vorgestellt wurde, wo die Jungs trotz Regenwetters die Fans zu begeistern wussten. Dazu, zum neuen Album und auch zum Musikerdasein während Corona, konnte ich nun die die Band zu einem Interview bitten, und hier könnt ihr nachlesen, was sie mir erzählt haben.


 

Hi und danke für die Beantwortung meiner Fragen! Zuerst einmal möchte ich euch bitten, euch ein bisschen vorzustellen, und zu erzählen wie ihr auf den Bandnamen gekommen seid?

Hi, wir sind FEARANCY aus Hartberg, machen Melodic Death Metal und werden jetzt am 13.08. unser zweites Album „Dæmonium“ veröffentlichen. Der Name an sich ist ein „Kunstwort“, das man aus verschiedenen Begriffen herleiten kann, u.a. natürlich „fear“, „fancy“ (was z.B. auch Fantasie oder Einbildungskraft heißen kann) oder „frequency“. Im Endeffekt hat uns der Name einfach gut gefallen, was ja immer noch am wichtigsten ist.

Ihr seid ja kürzlich beim Area 53 aufgetreten! Wie war es für euch, endlich wieder einmal auf der Bühne zu stehen, auch wenn euer Gig ziemlich verregnet war?

Es war trotz (oder vielleicht auch wegen) des Regens eine wunderbare Erfahrung. Zum einen natürlich, weil es für uns seit langem der erste Auftritt überhaupt war. Zum anderen die einzigartige Location und deshalb, weil selbst in früher Stunde schon so viele begeisterte Metalfans zur Bühne gekommen sind und dem Wetter getrotzt haben – u.a. mit einem Circle Pit. In diesem Sinne nochmals danke an alle, die dabei waren – einfach großartig!

Für mich war dieses Festival etwas ganz Besonderes, weil ich endlich wieder einmal mit Freunden und Bekannten feiern konnte. Wie habt ihr es empfunden, vor feiernden Metal-Fans zu stehen und nicht vor maskierten, die sich nicht von ihrem Platz rühren dürfen?

Einfach geil, wieder so etwas wie „Normalität“ und Freiheit zu erleben und mit alten wie neuen Freunden eine schöne Zeit genießen zu können. Hat extrem viel Spaß gemacht! 

Wie habt ihr euch eigentlich zwischendurch zum Proben, aber auch für die Aufnahmen zu eurem neuen Album treffen können?

Wirklich intensiv zu proben haben wir erst wieder vor einigen Wochen begonnen. Davor war es teilweise sehr sporadisch (speziell natürlich während der Lockdowns), wobei wir die neuen Songs zum Glück schon davor im Wesentlichen fertig hatten. Also mit dem Recording haben wir im Oktober begonnen, wobei es von Vorteil war, dass wir die Instrumente alle extra eingespielt haben und deshalb auch nie alle gemeinsam im Proberaum sein mussten. Unser Gitarrist Phil hat die Gitarre z.B. komplett bei sich zuhause aufgenommen, was auch einiges erleichtert hat. Im Endeffekt sind wir jetzt einfach froh und erleichtert, dass wir das Album im Kasten haben. Und mit J-F Dagenais (Gitarrist und Mastermind von KATAKLYSM, EX DEO) haben wir den perfekten Mann für das Mixing und Mastering gefunden – er hat wirklich großartige Arbeit geleistet!

FEARANCY - Max Straub & Phil Halper

Bleiben wir gleich beim Album – der Titel ist „Dæmonium“! Verbirgt sich hinter diesem Namen eine besondere Geschichte?

Eine Geschichte in dem Sinne nicht wirklich, wobei uns das Artwork vom portugiesischen Künstler Diego Gedoz de Souza von Anfang an sehr gut gefallen, und auch stark in Richtung Albumtitel inspiriert hat. Nach ein paar Vorschlägen haben wir uns dann schlussendlich auf diesen Titel mit quasi lateinischer Schreibweise geeinigt, da unser (eigentlicher) Lateinlehrer Phil für den gleichnamigen Titeltrack auch einen lateinischen Text geschrieben hat. Und in Verbindung mit dem Artwork hat es für uns einfach perfekt gepasst.

Wenn man sich die Tracklist durchliest, entsteht der Eindruck eines aussichtslosen Kampfes. Habt ihr darin eure Gefühlslagen der letzten Monate verarbeitet?

Gute Frage…da der Großteil der Songs schon vor der Pandemie komponiert und geschrieben worden war, war es zumindest nicht die ursprüngliche Intention. Aber im Nachhinein betrachtet, passen viele der Texte tatsächlich gut in die Zeit, in der das Album aufgenommen wurde. Und die Themen „innerer Dämon“, innerer Konflikt, Schicksalsschläge, Alptraumfantasien etc. haben uns ohnehin fasziniert und lassen sich eben auch gut auf die COVID-Zeit projizieren.

Welche Gefühle möchtet ihr in euren Hörern erzeugen?

ANGST! Nein, Scherz beiseite. Darüber haben wir uns bisher ehrlich gesagt noch keine konkreten Gedanken gemacht. Musikalisch natürlich Begeisterung und Mitgerissenheit; lyrisch evtl. in gewisser Weise „Identifikation“ mit eigenen „inneren Kämpfen“, sowie Mut sich eigenen Ängsten zu stellen und weiterzugehen.

Wie lange habt ihr an dem Album gearbeitet, und wie läuft das Songwriting bei euch ab?

Das ist tatsächlich schwierig zu beantworten, da wir Anfang 2019 mit Max (Vocals) und Benji (Drums) eine Neubesetzung bekommen und auch das Songwriting an deren neue Einflüsse angepasst haben. Die ersten Ideen gab es definitiv schon seit 2016 herum, als wir das erste Album „Paranoia“ veröffentlicht haben. Jedoch hat sich der Stil seit der Neubesetzung doch stark in die härtere Richtung Melodic Death Metal geändert, was uns allen irrsinnig Spaß macht. Konkretisiert haben wir das Songwriting dann ca. ab Sommer 2019 bis Sommer 2020. Meistens ist es so abgelaufen, dass wir schon mit konkreten Riffs und Songstrukturen in den Proberaum gegangen sind und dort die Feinabstimmung mit allen Bandmitgliedern stattgefunden hat, wobei wir die Proben meistens mitgeschnitten haben und es so für unseren Sänger Max leichter war, sich zuhause Vocal Lines dazu zu überlegen.

Release wird am Freitag der 13. August sein. Viele sind ja abergläubisch was so einen Termin betrifft. War das eure Entscheidung?

In dem Fall nein, da die Entscheidung von unserem Label (Black Sunset/MDD Records) getroffen wurde. Vielleicht ist es aber doch kein Zufall, da unser erster Auftritt auch an einem Freitag dem 13. Im Jahr 2016 war *lach*

Euer nächster Gig wäre beim Death Ritual in Graz Anfang September! Wie siehst du die Chancen, dass uns ein halbwegs normaler Konzertherbst bevorsteht?

Darüber kann man im Moment natürlich nur spekulieren. Aber wir hoffen definitiv, dass der Gig (noch) stattfinden kann, da es sich ja dennoch um eine relativ kleine Veranstaltung in Bezug auf Publikumszahlen handelt und bis dahin hoffentlich auch noch mehr Leute immunisiert sind.

Welche Pläne habt ihr für die Zukunft?

Jetzt erst einmal den Video- und Albumrelease abwarten und darauf hoffen, dass viele Leute Gefallen an unserer harten Arbeit finden werden. Parallel dazu proben wir jetzt auch schon für den besagten Graz-Gig und hoffen, dass evtl. im Herbst noch weitere Auftritte dazukommen könnten. Ansonsten sind auch schon einige Ideen für neue Songs vorhanden, die wir spätestens im Herbst im Proberaum erarbeiten werden. Und ein großes Ziel für uns wären weitere Festivalauftritte im Sommer 2022.

Und zum Abschluss möchte ich dich noch um ein paar Worte an unsere Leser bitten!

Danke an alle, die uns, sowie die anderen Bands und Veranstalter am Area 53 unterstützt haben und die österreichische Metalszene am Leben halten! Wir hoffen euch möglichst bald wiederzusehen und würden uns freuen, wenn euch unser Album „Dæmonium“ gefällt, welches ab dem 13.08. physisch als CD bei uns und digital (Spotify etc.) erhältlich sein wird. Stay safe!

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen und ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute!

 

 


www.facebook.com/fearancy

 

 

Share on: