Erst ein gutes Jahr ist vergangen seitdem letzten und gleichsam dritten Soloalbums „Working Title“ von NATHAN GRAY, allseits bekannt als Frontmann der (Post-)Hardcore Veteranen BOYSETSFIRE. Wie schon am Vorgänger hat er sich auch auf „Rebel Songs“ wieder mit der inzwischen merkbar eingespielten Band umgeben, die mittlerweile unter dem Namen THE IRON ROSES firmierte und ihn auch schon auf den wenigen stattfindenden Konzerte lautstark unterstützt haben. Seine für Anfang Dezember geplante Deutschlandtour musste er ob der wieder sehr bedrohlichen Covid19 Situation in Europa absagen.
Nachdem er sich auf den vergangen Alben der Aufarbeitung seiner inneren Dämonen gewidmet hat, steht auf – wie der Titel schon vermuten lässt – „Rebel Songs“ seine politische Überzeugung im Mittelpunkt. Um politische Aussagen war sich ja BOYSETSFIRE nicht verlegen, im Gegensatz dazu handelt es sich bei den Songs auf der Platte aber um keine wütenden Statements, sondern hymnische wie melodische Pop-Rock Songs mit Folkeinflüssen und sogar einer Rap-Einlage, die trotz der ernsten Themen locker und beschwingt aus den Boxen kommen.
Wie auch auf den letzten Alben von Herrn Gray, dürfen auch diesmal natürlich Gäste nicht fehlen, für den Titeltrack schaut sogar niemand geringerer als RISE AGAINST Sänger Tim McIlrath vorbei und auf „Millions“ darf MATZE ROSSI stimmlich beiwohnen. Zwar überzeugen gerade Songs wie „No Pasarán“ oder „Don’t Wait Up“ durchaus, auf Albumlänge vermisst man aber dennoch etwas an Ecken und Kanten, also einen gewissen aggressiven Nachdruck. Hier muss man natürlich Nathan Gray zugestehen, dass er eben diesen positiven Weg des politischen Protestes wählt, und damit Leute erreichen möchte.
Rund um ein wirklich solides Album, aufgrund der doch beachtlichen Diskographie von Mr. Gray, aber auch nicht mehr.
Tracklist „Rebel Songs“:
1. The Reckoning
2. Look Alive
3. Rebel Songs (feat. Tim McIlrath, RISE AGAINST)
4. Radio Silence
5. Fired Up
6. Capitol Stairs
7. No Pasarán
8. Million (feat. Matze Rossi)
9. Don´t Wait Up
10. Lost
11. Grace
12. That Said
Gesamtspielzeit: 44:40